Dortmund ohne Mühe im DFB-Pokal-Achtelfinale

Magdeburg – Borussia Dortmund hat seine Ergebniskrise überwunden und darf nach einer abgezockten Vorstellung weiter von der Titelverteidigung im DFB-Pokal träumen.

Am Dienstagabend bezwang der Tabellenführer der Fußball-Bundesliga auch ohne die namhaftesten Spieler seines Starensembles den 1. FC Magdeburg souverän mit 5:0 (1:0) und zog ins Achtelfinale ein.

Gonzalo Castro brachte die klar überlegenen Borussen mit seiner ersten Ballberührung in der 42. Minute in Führung. Die weiteren Treffer von Alexander Isak (47.), Andrej Jarmolenko (74./Foulelfmeter), Marc Barta (79.) und Shinji Kagawa (90.) beendeten den Traum von einer weiteren Magdeburger Pokalsensation.

Vor 23 102 Zuschauern in der ausverkauften MDCC-Arena ging es schnell turbulent zu. Maximilian Philipp traf in der dritten Minute aus vier Metern den Pfosten, den Nachschuss von Isak parierte Magdeburgs starker Keeper Alexander Brunst mit dem Fuß. Dass Isak überhaupt in der Startformation stand, war dem kurzfristigen Ausfall von Topstürmer Pierre-Emerick Aubameyang geschuldet. Der 28-Jährige reiste aufgrund von muskulären Problemen nicht mit dem Team von Trainer Peter Bosz nach Sachsen-Anhalt. Während Weltmeister Mario Götze geschont wurde, gehörte auch BVB-Kapitän Marcel Schmelzer, ein gebürtiger Magdeburger, zur Anfangself.

Die Gäste hatten zwar klare Vorteile beim Ballbesitz – ganze 73 Prozent nach 30 Minuten -, fanden zunächst aber kein geeignetes Mittel gegen den tief in der eigenen Hälfte stehenden FCM. Der dreimalige DDR-Meister konzentrierte sich voll auf die Defensivarbeit und lauerte auf Konter. Für Dortmund entwickelte sich nach zuvor drei sieglosen Spielen in Serie ein zähes Geduldsspiel. Zu allem Überfluss musste Mahmoud Dahoud nach einem Zusammenprall in der Luft noch vor der Pause ausgewechselt werden. Aber immerhin: Der gerade eingewechselte Castro traf nur eine Minute nach seiner Einwechslung aus kurzer Distanz zur erlösenden Führung.

Die Dortmunder waren durch ein 4:0 gegen Sechstligist 1. FC Rielasingen-Arlen in die zweite Runde eingezogen, während Magdeburg sensationell den Bundesligisten FC Augsburg mit 2:0 ausgeschaltet hatte. Es war nicht der erste Topclub, der an der Börde scheiterte. Den Ruf als Pokalschreck verdiente sich der Europapokalsieger von 1974 auch durch Erfolge gegen Bayern München (2000/2001) oder den 1. FC Köln. Gegen den in allen Belangen überlegenen BVB tat die Mannschaft von Trainer Jens Härtel aber insgesamt nicht genug, der Klassenunterschied war viel zu deutlich.

Der starke Isak sorgte kurz nach der Halbzeitpause für die Vorentscheidung und tunnelte Brunst aus acht Metern zum 2:0, Andrej Jarmolenko verwandelte seinen Foulelfmeter sicher und sorgte für frühe Zufriedenheit. Auch Bartra trug sich noch in die Liste der Torschützen ein und ließ sich feiern. In der vergangenen Englischen Woche hatte Dortmund gegen RB Leipzig verloren und zudem nur zwei Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt und in der Champions League gegen Apoel Nikosia geholt. Der Erfolg gegen den unterklassigen FCM dient nun als Stimmungsaufheller. Am Ende feierte beim viermaligen Pokalsieger nach Raphaël Guerreiro auch Weltmeister André Schürrle sein Comeback.

Fotocredits: Hendrik Schmidt
(dpa)

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