Doppelter Auba, dreifacher Lewy, 1000-facher Ancelotti
Berlin – Zu seinem 1000. Pflichtspiel als Trainer beschenkten die Bayern ihren Coach Carlo Ancelotti gleich mit acht Toren. Drei davon erzielte gegen den Hamburger SV Robert Lewandowski, der mit nunmehr 19 Treffern in der Torjägerliste zum Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang aufschloss.
Der Gabuner traf beim 3:0 des BVB in Freiburg immerhin zweimal, hat die Führung in dieser Wertung aber dennoch nicht alleine inne. Weitere Schlaglichter nach den Samstagsspielen des 22. Spieltages in der Fußball-Bundesliga:
DEPRIMIERTE HAMBURGER: Gastspiele des HSV in München und vernichtende Niederlagen scheinen seit einigen Jahren zusammenzugehören. 2013 feierten die Bayern ein 9:2 gegen Hamburg, 2015 zunächst im Februar ein 8:0, sechs Monate später dann ein 5:0. Und nun erneut ein 8:0. «Acht Gegentore in der Bundesliga – das ist natürlich eine Blamage, keine Frage», erkannte HSV-Verteidiger Mergim Mavraj. Torwart René Adler befand: «Die Art und Weise tut nicht nur weh, sondern ist unerträglich.» Von einer «Lehrstunde» sprach Sportdirektor Jens Todt, der um Worte rang: «Ein schlimmer Tag, ein ganz schlimmer Tag!»
ANCELOTTIS JUBILÄUM: Der 591. Sieg in seinem 1000. Pflichtspiel als Trainer war sicher einer der entspanntesten für Carlo Ancelotti. Schon zur Pause hatten seine Profis gegen die Norddeutschen eine 3:0-Führung herausgeschossen, fünf weitere Treffer ließen sie nach Wiederanpfiff noch folgen. Es war der vierthöchste Bayern-Sieg in der Bundesliga-Geschichte. «Es war ein perfekter Tag, ein perfektes Spiel. Ich habe meinen Spielern vor dem Spiel gesagt, zu meinem Jubiläum ein gutes Spiel zu machen. Ich habe nicht erwartet, dass es so gut läuft», kommentierte Ancelotti stolz.
LEIPZIGER VERFOLGER: Der Abstand der Bayern zum Tabellenzweiten RB Leipzig beträgt trotz der Acht-Tore-Gala weiterhin lediglich fünf Punkte. Die Sachsen fuhren durch ein 3:1 über den 1. FC Köln drei eingeplante Punkte ein. Der zurzeit beste deutsche Bundesliga-Stürmer Timo Werner erzielte dabei nicht nur sein 13. Saisontor, sondern bereitete auch die frühe Führung vor. «Er ist ein ganz, ganz wichtiger Spieler in unserem System, weil er wie kaum ein anderer perfekt in unser temporeiches, schnelles Umschaltspiel passt», lobte Trainer Ralph Hasenhüttl seinen Schützling.
SIEGER IM BRUDERDUELL: Lange sah es im Duell zwischen Hamit Altintop (Darmstadt 98) und Halil Altintop (FC Augsburg) nach einem Remis aus – doch kurz vor Schluss sicherte Raul Bobadilla den Schwaben mit seinem Treffer zum 2:1 noch drei Punkte. «Auf Deutsch gesagt, war das ein Drecksspiel», klagte Hamit Altintop. Halil erkannte den Frust bei seinem Bruder: «Ich werde ihn ein bisschen aufbauen müssen!»
GESCHLAGENE LEVERKUSENER: Konstanz ist in dieser Saison bei Bayer Leverkusen nicht vorhanden. Und damit wird das Ziel der erneuten Champions-League-Teilnahme immer unwahrscheinlicher. Nicht nur Rudi Völler war nach dem 0:2 gegen Mainz 05 bedient. «Ich bin auf jeden Fall geknickt», kommentierte der Bayer-Sportdirektor die bereits fünfte Niederlage in dieser Saison vor eigenem Publikum.
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(dpa)