Disput zwischen Schiedsrichter Gräfe und 96-Trainer Doll

Augsburg – Trainer Thomas Doll und Schiedsrichter Manuel Gräfe haben sich nach der 1:3-Niederlage von Hannover 96 beim FC Augsburg einen längeren Disput geliefert.

«Er hat mich zwei, drei Minuten oder länger volllabern wollen, dass er irgendwann schon mal eine Situation hatte in Bremen. Der hörte gar nicht mehr auf», schilderte Doll nach der Auswärtsniederlage. «Irgendwann habe ich mich abgedreht, mir was das auch zu viel.» Daraufhin habe Gräfe ihm Arroganz vorgeworfen – was Doll ärgerte.

«Das ist schon harter Tobak», sagte der 96-Coach, dessen Team im Kampf um den Klassenverbleib den nächsten Rückschlag erlitt. «Da ist ein Trainer, der mit seinem Team um die Liga fightet. Sich dannn so gockelig hinzustellen und mich dann der Arroganz zu beschimpfen…» Man könne ihm Leidenschaft und Emotion vorwerfen, aber keine Arroganz, betonte Doll.

Einen Eintrag in den Spielbericht gab es von Gräfe nicht, schließlich sei es ja keine Beleidigung gewesen. «Er meinte, du laberst nur, du laberst nur, das fand ich despektierlich. Man kann ja wenigstens vernünftig miteinander reden», sagte der Schiedsrichter. «Ich will es nicht höher hängen als es ist, das sind Emotionen. Wenn man absteigt oder gegen den Abstieg kämpft, ist man frustriert.» Man müsse aber auch mit Anstand verlieren können, fand Gräfe.

Auslöser des Disputs waren vor allem zwei Szenen. In einer hätte Doll beim Stand von 1:0 gerne eine Vorteilsauslegung zugunsten seiner Mannschaft gehabt. Vor dem vorentscheidenden Freistoß von Jonathan Schmid (78.) hätte er sich Doll auch eine andere Entscheidung gewünscht.

Fotocredits: Stefan Puchner
(dpa)

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