Diesmal kein Torfestival: BVB mit 3:1 gegen Freiburg
Dortmund – Arbeitssieg statt Feuerwerk – Borussia Dortmund hat nach zuletzt drei leichten Kantersiegen erstmals wieder harte Gegenwehr verspürt.
Die Tore von Pierre-Emerick Aubameyang (45. Minute), Lukasz Piszczek (53.) und Raphael Guerreiro (90.+1) reichten dem Vizemeister am Freitagabend in der Fußball-Bundesliga aber zum verdienten 3:1 (1:0)-Sieg gegen den mutig aufspielenden Außenseiter SC Freiburg. Zudem stellte der BVB mit dem 24. Heimspiel ohne Niederlage den Vereinsrekord aus den Jahren 1966 und 2003 ein.
Die wackeren Breisgauer kamen durch Maximilian Philipp (60.) vor 80 800 Zuschauern im Signal Iduna Park zum Anschlusstor – einen Überraschungscoup konnte der Aufsteiger aber nicht landen. Durch den Sieg beim Heim-Comeback von Rückkehrer Mario Götze nach 1248 Tagen zog Dortmund für eine Nacht mit Liga-Spitzenreiter Bayern München gleich und feierte eine gelungene Generalprobe für den Kracher in der Champions League gegen Real Madrid.
Nicht Aubameyang hatte die erste Chance und auch nicht Götze. Sondern: Vincenzo Grifo. Dem Freiburger Angreifer fehlten in der vierten Minute nach einem beherzten Konter aber Courage und Präzision. Roman Bürki, Ex-Freiburger im Dortmunder Tor, konnte problemlos parieren. Anders als in den drei vorangegangenen Spielen mit den Torfestivals gegen Warschau, Darmstadt und Wolfsburg begannen die Dortmunder verhalten. Dagegen hielten die Freiburger – wie von Trainer Christian Streich angekündigt – mutig dagegen.
Die Borussia kam nur allmählich in Fahrt. Aubameyang (18.) chipte den Ball nach schönem Zuspiel von Matthias Ginter knapp am linken Pfosten vorbei. Nur vier Minute später traf Startelf-Debütant Emre Mor mit einem abgefälschten Fernschuss auf die Latte. «Wir wollen nicht hinten drin stehen und hoffen, dass Dortmund ständig vorbeischießt», hatte Streich gesagt. Doch genau so lief die Partie.
Immer wieder bekamen die Freiburger im BVB-Dauerdruck gerade noch einen Fuß oder Kopf in die Schussbahn. Lukasz Piszczek (23.) verfehlte daher das Tor ebenso wie Ginter (38.). Beachtlich: Die Freiburger blieben bei Kontern weiter gefährlich. Angst sollte nicht ihr Berater sein, hatte Streich als Maxime ausgegeben. Bürki parierte einen Schuss von Nils Petersen (35.) im Nachfassen.
Die Dortmunder Führung resultierte aus einer feinen Vorarbeit von Götze und dem unermüdlichen Ousmane Dembelé. Aubameyang musste am hinteren Pfosten gut postiert nur noch einschieben. Mit seinem fünften Saisontor zog er mit Bayerns Robert Lewandowski gleich.
Die Kräfteverhältnisse waren nun offenkundig. Dembelé versuchte sich gleich nach dem Seitenwechsel zweimal. Götze spielte mehrfach gut in die Schnittstellen. Den zweiten Treffer besorgten allerdings Piszczek und Gonzalo Castro nach Doppelpass. Der Pole – schon gegen Wolfsburg erfolgreich – drosch den Ball vom Freiburger schließlich ins Netz.
Drohte Freiburg nun zusammenzubrechen? Von wegen! Mitten in die Dortmunder Überlegenheit setzten die Braisgauer einen blitzsauberen Konter. Philipp schoss nach schöner Vorarbeit des eingewechselten Janik Haberer an Bürki vorbei ins Tor. An den Grundkoordinaten des Spiels änderte dies aber nichts, auch wenn Bürki gegen Onur Bulut (72.) klären musste. Dortmund agierte bestimmend. Aubameyang hätte alles klar machen können, schoss nach einer gewagten Kopfballrückgabe von Georg Niedermeier an den Außenpfosten (62.) und verfehlte nach beherztem Einsatz das Tor (75.). Guerreiro sorgte mit seinem Tor in der Nachspielzeit dann für den Schlusspunkt.
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(dpa)