Die Völkerschlacht bei Leipzig: Wendepunkt der europäischen Geschichte
/Am 18. Oktober 2024 jährt sich zum 211. Mal der entscheidende Tag der Völkerschlacht bei Leipzig. Diese Schlacht, die vom 16. bis 19. Oktober 1813 stattfand, gilt als eine der bedeutendsten militärischen Auseinandersetzungen des 19. Jahrhunderts und markierte einen Wendepunkt in den Napoleonischen Kriegen.
Vielvölkerkoalition gegen Napoleon
Mit bis zu 600.000 beteiligten Soldaten war die Völkerschlacht bei Leipzig die bis dahin größte militärische Konfrontation der Weltgeschichte.
Auf der einen Seite standen die Truppen Napoleons und seiner Verbündeten, auf der anderen Seite die Koalition aus Russland, Preußen, Österreich und Schweden sowie kleineren Fürstentümern.
Viertägige Auseinandersetzung
Die Schlacht erstreckte sich über vier Tage und umfasste zahlreiche Gefechte rund um Leipzig. Am 16. Oktober begannen die Kämpfe südlich und nördlich der Stadt. Trotz anfänglicher Erfolge Napoleons konnten die Alliierten ihre Position behaupten.
Der 17. Oktober brachte eine kurze Kampfpause, die beide Seiten zur Verstärkung ihrer Truppen nutzten. Der 18. Oktober, dessen Jahrestag nun begangen wird, brachte die Entscheidung. An diesem Tag gelang es den Alliierten, die französischen Truppen immer weiter zurückzudrängen.
Ein bedeutendes Ereignis war der Übertritt von etwa 3.000 sächsischen Soldaten zu den Verbündeten, was später als Symbol für ein erwachendes deutsches Nationalbewusstsein interpretiert wurde.
Am 19. Oktober zogen sich die französischen Truppen aus Leipzig zurück. Die vorzeitige Sprengung der Elsterbrücke schnitt jedoch einem Drittel des französischen Heeres den Rückzug ab, was zu weiteren schweren Verlusten führte.
Der Anfang vom Ende der Herrschaft Napoleons
Die Völkerschlacht forderte einen hohen Blutzoll. Schätzungen zufolge kamen zwischen 80.000 und 126.000 Soldaten ums Leben.
Die Folgen der Schlacht waren auch für die Zivilbevölkerung Leipzigs und der umliegenden Ortschaften verheerend. Hunger und Krankheiten, insbesondere das gefürchtete Lazarettfieber, forderten in den Monaten nach der Schlacht zahlreiche weitere Opfer.
Die Niederlage Napoleons bei Leipzig leitete das Ende seiner Herrschaft ein. Sie führte zum Zusammenbruch des Rheinbundes und zum Rückzug der französischen Truppen aus Deutschland.
Europa erfindet sich neu
In der Folge wurde die politische Landkarte Europas neu geordnet, was auf dem Wiener Kongress 1814/15 seinen Abschluss fand. Heute erinnert das 1913 eingeweihte Völkerschlachtdenkmal in Leipzig an dieses historische Ereignis. Mit einer Höhe von 91 Metern ist es eines der größten Denkmäler Europas.
Zum 211. Jahrestag der Schlacht am 18. Oktober 2024 sind in Leipzig verschiedene Gedenkveranstaltungen und historische Führungen geplant, die das Bewusstsein für dieses bedeutende Kapitel europäischer Geschichte wachhalten sollen.
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