Die magischen drei Buchstaben «adv» beim Shorttrack
Pyeongchang – Bianca Walter stand nach ihrem Olympia-Vorlauf über 1000 Meter zitternd neben der Bahn und wartete sehnsüchtig auf ein Zeichen der Jury. Als dann die erlösenden drei Buchstaben «adv» an der Anzeige aufleuchteten, ging ein Strahlen über das Gesicht der Dresdner Shorttrackerin.
Die Abkürzung «adv» steht für das englische Wort advanced, was so viel heißt wie aufgerückt oder weitergekommen. Oder beim Shorttrack: nächste Runde erreicht, ohne auf einem dafür eigentlich nötigen Spitzenplatz eingekommen zu sein.
Fast nach jedem zweiten Lauf muss die Jury in der Gangneung Eisarena zusammentreten und die Beobachtungen der Kampfrichter auf dem Eis mit den Videoaufzeichnungen abgleichen. Wird ein Sportler unfair von einem Gegner attackiert, droht ihm die Disqualifikation, beim Shorttrack Penalty – kurz «PEN» – genannt. Der behinderte oder wie im Fall der Dresdnerin sogar zu Fall gekommene Sportler wird «adv» – er rückt auf.
Bianca Walter steht somit im Viertelfinale der Olympia-Konkurrenz. Oft ist die Entscheidung aber eine Gratwanderung für die Schiedsrichter. «Sie hätten auch anders herum entscheiden können», räumte Walter ehrlich ein.
Fotocredits: Peter Kneffel
(dpa)