Die Deutschen machen zu wenig Sport
Eine Studie der Techniker Krankenkasse ergab: Der Aktionsradius vieler Menschen wird immer kleiner. Schuld ist die zunehmende Digitalisierung auch des Alltags. Zwei Drittel der Befragten bewegen sich täglich nicht mal eine Stunde. Was die Studie sonst noch aufdeckte lesen Sie hier.
Jeder Zweite ist Sportmuffel
Obwohl der Fitnessmarkt boomt und auch Laufveranstaltungen Konjunktur haben herrscht bundesweiter Bewegungsmangel. Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, erklärte Mitte April auf einer Pressekonferenz anlässlich der Präsentation der TK-Studie: „Mehr als jeder Dritte bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde. Ein weiteres Drittel bleibt unter einer Stunde. Das ist definitiv zu wenig.“ Der TK-Bewegungsstudie-2016 zufolge bezeichnen sich 50 Prozent der Studienteilnehmer selbst als Antisportler oder Sportmuffel. Baas weiter: „Dank der Digitalisierung können wir uns viele Wege sparen. Dies führt aber auch dazu, dass der Aktionsradius vieler Menschen immer kleiner wird.“ Die Techniker sieht einen direkten Zusammenhang und geht davon aus, dass wer sich nicht für Sport begeistern kann, sich auch imAlltag weniger bewegt. Ein Sportmuffel erledigt auch kurze Wege mit dem Auto, nimmt den Fahrstuhl statt der Treppe und geht weniger ins Freie. Selbst in ihrer Freizeit sitzen die Deutschen durchschnittlich drei Stunden täglich. Dabei arbeiten vier von zehn Befragten ausschließlich im Sitzen.
Der Bewegungsmangel wirkt sich auch auf die Gesundheit aus
Die Techniker Krankenkasse analysierte parallel zur Studie auch die Fehlzeiten der Deutschen. Das ergab einen weiteren direkten Zusammenhang. 2015 wurde der höchste Krankenstand seit Beginn der Gesundheitsberichterstattung der TK verzeichnet. Im vergangenen Jahr waren die versicherten Erwerbstätigen durchschnittlich 15,4 Tage krankgeschrieben. Das entspricht einem Krankenstand von 4,23 Prozent. Krankheiten des Bewegungsapparates waren dabei die häufigste Ursache.
Die Techniker Krankenkasse reagiert
Die Studie, die insgesamt schon zum dritten Mal stattfand, wurde im Januar dieses Jahres vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse durchgeführt. Teilgenommen an der Untersuchung haben 1210 deutschsprachige Personen ab 18 Jahren. Anhand der Ergebnisse kann die TK jetzt ihre Angebote für Prävention und medizinische Versorgung besser auf die Bedürfnisse der Versicherten ausrichten.
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