DFB-Pokal am Sonntag: Wo drohen den Favoriten Stolpersteine?

Berlin – Zwölf Erstrunden-Partien stehen heute im DFB-Pokal an. Sechs Bundesligisten müssen sich behaupten, ihre Gegner wollen zum Pokal-Schreck werden.

Für Eintracht Frankfurt könnte die Atmosphäre beim Drittligaaufsteiger aus Mannheim ungemütlich werden und auch der SC Paderborn sollte Regionalligist SV Rödinghausen nicht unterschätzen.

Sonntag, 15.30 Uhr

Waldhof Mannheim – Eintracht Frankfurt

SITUATION: Frankfurt ist nach drei Spielen in der Europa-League-Quali bereits im Spielrhythmus. Mit der Rückkehr von Torwart Kevin Trapp und dem zuletzt verletzten Ante Rebic hat Trainer Adi Hütter quasi alle Optionen.

BESONDERES: Als Titelverteidiger verlor die Eintracht im Vorjahr bei Viertligist Ulm. Ein solches Szenario soll diesmal nicht eintreten. Sportvorstand Fredi Bobic schätzt Waldhof stärker als den FC Vaduz (5:0) ein.

STOLPERFAKTOR: Durchaus vorhanden. Vor ausverkauftem Haus ist der Drittligist eine unbequeme Aufgabe. Die Eintracht muss sich vor allem in der Offensive nach einigen Abgängen erst wieder finden.

VfL Osnabrück – RB Leipzig

SITUATION: Leipzig muss wahrscheinlich auf drei Stammspieler verzichten. Kevin Kampl (Sprunggelenk), Dayot Upamecano und Marcel Halstenberg (Knie) werden wohl nicht spielen. Hinzu kommt die am Ende schwache Testspielbilanz mit nur zwei Siegen aus fünf Spielen.

BESONDERES: Für Julian Nagelsmann ist es das erste Pflichtspiel als RB-Trainer. Der 32-Jährige will seine Ambitionen gleich mit einem Sieg untermauern und steht zusätzlich unter Druck, da Leipzig als Vorjahresfinalist in den Pokal startet.

STOLPERFAKTOR: Eher gering. Leipzig ist trotz der Verletzungssorgen individuell so gut besetzt, dass Osnabrück keine Hürde sein sollte. An den schwachen Torabschlüssen in den letzten beiden Tests gegen Aston Villa hat Nagelsmann unter der Woche intensiv arbeiten lassen.

Germania Halberstadt – 1. FC Union Berlin

SITUATION: Zwölf neue Spieler musste Trainer Urs Fischer in den gut fünf Wochen der Vorbereitung integrieren. In der Innenverteidigung gibt es personell einige Fragezeichen. Neuzugang Neven Subotic könnte für die Köpenicker sein erstens Pflichtspiel absolvieren.

BESONDERES: Die Union-Fans sind heiß auf die Saison. 2000 Anhänger werden mit in den Harz reisen und für Heimspielatmosphäre sorgen. Die Berliner spielen erstmals in der Bundesliga und Heim-Tickets sind fast unmöglich zu bekommen. Da kommt der DFB-Pokal gerade recht.

STOLPERFAKTOR: Eher minimal. Halberstadt ist in der Regionalliga Nordost aktuell nur Achter und gewann erst eines von drei Spielen. Trainer Urs Fischer forderte trotz der klaren Favoritenrolle jedoch volle Konzentration von seinen Profis.

VfB Eichstätt – Hertha BSC

SITUATION: Der neue Trainer Ante Covic hat in der Vorbereitung personell und taktisch viel probiert, das soll schon im Pokal zu sehen sein. Arne Maier, Javairo Dilrosun, Neuzugang Dedryck Boyata und Peter Pekarik fehlen verletzt. Rekord-Einkauf Dodi Lukebakio ist im Wartestand.

BESONDERES: Covic sieht in seinem ersten Pflichtspiel als Chefcoach gleich ein ganz wichtiges: «Da kann man nichts mehr gutmachen danach.» Akribisch hat er sein Team auf den Gegner aus der bayerischen Regionalliga vorbereitet.

STOLPERFAKTOR: Klein. Covic hat seinen Spielern klargemacht, dass der Bundesligastart beim FC Bayern fünf Tage nach dem Pokalspiel noch überhaupt keine Rolle spielen darf. An der Schwäche in den Testspielen bei Standards hat Hertha diese Woche intensiv gearbeitet.

SV Rödinghausen – SC Paderborn 07

SITUATION: Zehn Neuzugänge hat Paderborn nach dem Bundesliga-Aufstieg geholt, fünf davon werden im Pokal in der Anfangself erwartet. In der Vorbereitung hatte der SCP vor allem Probleme in der Defensive.

BESONDERES: Das Spiel hat Derby-Charakter. Rödinghausen liegt nur etwas mehr als 80 Kilometer von Paderborn entfernt ebenfalls in Ostwestfalen.

STOLPERFAKTOR: Nicht zu unterschätzen. Rödinghausen ist ein ambitionierter Regionalligist und hat im Gegensatz zu Paderborn schon zwei Saisonspiele hinter sich (beide gewonnen).

Sonntag, 18.30 Uhr

SV Wehen Wiesbaden – 1. FC Köln

SITUATION: Für Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen ist es bereits das dritte Pflichtspiel. In Liga zwei verloren die Hessen die ersten beiden Partien. Aufsteiger Köln bestreitet sein erstes Pflichtspiel vor dem Bundesliga-Auftakt.

BESONDERES: Kölns neuer Trainer Achim Beierlorzer steht vor seiner ersten Bewährungsprobe. Sein neu ernannter Kapitän Jonas Hector soll die Domstädter zum Sieg führen.

STOLPERFAKTOR: Durchaus vorhanden. Die BRITA-Arena in Wiesbaden ist mit 8000 Zuschauer ausverkauft. Der SV Wehen hofft auf Rückenwind durch die Fans gegen den Bundesliga-Rückkehrer.

Fotocredits: Isabel Infantes
(dpa)

(dpa)
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