Der VW Caddy (seit 2004)

Berlin – Der Caddy ist Deutschlands beliebtester Hochdachkombi. Als Handwerkerauto wird er ebenso gern genutzt wie als Familienkutsche. Das Angebot an Gebrauchten ist entsprechend hoch und uneinheitlich – von gepflegt bis abgerockt.

Das Preisniveau ist überraschend hoch. Dabei schneidet der Pragmatiker beim Tüv nur mau ab.

Modellhistorie: Der Ur-Caddy als Pritsche und Kastenwagen startete 1979 und war noch ein umgebauter Golf. Die aktuelle dritte Generation (2K) kam schon 2004, durchlief seitdem aber einige Modellpflegen.

Abmessungen: 4,41 m bis 4,88 m x 1,79 m x 1,83 m bis 1,90 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 750 l bis 3030 l (Maxi-Version, je nach Bestuhlung: 530 l bis 4130 l).

Karosserievarianten: Den Caddy gibt es neben der Normalversion seit 2007 auch mit langem Radstand (Maxi). Aufgelegt wurden zudem die Version Camper mit Zelt (später Beach genannt) und der höhergelegte und gröber beplankte Cross, der seit dem letzten Facelift von 2015 Alltrack heißt.

Stärken: Der Caddy ist ein Multitalent. Weil er so viel verpacken kann, fahren ihn Paket und -lieferdienste, Gewerbetreibende und auch Großfamilien. Denn es gibt ihn als Siebensitzer mit Zusatzrückbank.

Auch ansatzweise sportlichen Ansprüchen genügt er: 2012 kam der 170-PS-TDI. Bei der Hauptuntersuchung (HU) schneiden Lenkanlage und -gelenke gut ab, ebenso Abblendlicht und Scheinwerfer sowie Bremsleitungen und -schläuche, wenn das Auto nicht älter als neun Jahre ist. Laut «Auto Bild Tüv Report 2019» gibt auch die Funktion der Fußbremse kaum Anlass zu Kritik, außer beim zweiten Check.

Schwächen: Dass der Caddy beim Tüv ein durchwachsenes Bild abgibt, führt der Report auch darauf zurück, dass er oft als Transporter genutzt und «stiefkindlich gepflegt» werde. Das Gesamtbild trüben über alle Jahrgänge verschlissene Blattfedern sowie Mängel der Rückleuchten. Ab der vierten HU ernten die Antriebswellen oft Kritik, mit erhöhtem Ölverlust fallen alle Jahrgänge auf. Ab der dritten HU im Alter von sechs Jahren steigt die Mängelquote der Auspuffanlage, die der Bremsschläuche steigt ab zehn Jahren eklatant.

Pannenverhalten: Der ADAC schreibt mit Blick auf seine Pannenstatistik: «Der Caddy leistet sich nur 2011 einen Platz im Mittelfeld, in den übrigen Jahren ist er im Vergleich zu seinen Altersgenossen gut.» Zu den Mängelschwerpunkten gehört vor allem die Abgasrückführung bei Autos der Erstzulassungsjahre 2011 bis 2013. Ausrücken mussten die Helfer auch wegen problembehafteter Einspritzdüsen (2010 bis 2014).

Motoren: Benziner (Drei- und Vierzylinder, Frontantrieb): 55 kW/75 PS bis 96 kW/131 PS; Diesel (Vierzylinder, Allrad- und Frontantrieb): 51 kW/70 PS und 125 kW/170 PS; Erdgas (Vierzylinder, Frontantrieb): 80 kW/109 PS; Autogas (Vierzylinder, Frontantrieb): 72 kW/98 PS.

Marktpreise (laut «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern): – Caddy 4Motion 2.0 TDI BMT Conceptline (2015); 90 kW/122 PS (Vierzylinder, Allrad); 75 000 Kilometer; 12 900 Euro (als Maxi: 13 700 Euro). – Caddy 1.0 TSI BMT Comfortline (2016); 55 kW/102 PS (Dreizylinder); 49 000 Kilometer; 14 300 Euro – Caddy 1.4 TSI BMT Family (2017); 92 kW/125 PS (Vierzylinder); 35 000 Kilometer; 16 700 Euro (als Maxi: 18 250 Euro).

Fotocredits: Volkswagen AG
(dpa/tmn)

(dpa)
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