Der neue Toyota Proace Verso
Berlin (dpa-infocom) – Mit der Handballmannschaft ins Trainingslager, zu fünft in den Aktivurlaub oder endlich mal ohne Limit in den Baumarkt. Bei aller Liebe zu CrossOver, SUV und Geländewagen, gibt es ein paar Transportaufgaben, für die sich kein Auto besser eignet als eine Großraumlimousine.
Erst recht nicht, wenn diese Aufgaben ein bisschen größer sind. Nachdem VW mit dem Transporter und Mercedes mit der V-Klasse davon gut leben können, will in diesem Segment jetzt auch Toyota wieder mitmischen. Der Autobauer schickt nun zu Preisen ab 35 300 Euro den Proace Verso in den Handel.
Drei Marken, viele Modelle
Der Verso ist nichts anderes als ein wirkungsvoll aufgehübschtes Nutzfahrzeug und startet deshalb für rund 10 000 Euro weniger auch als nüchterner Kastenwagen für Handel, Handwerk und Gewerbe. Und weil die Margen klein sind bei diesen großen Autos und die Markenbindung bei Kunden eher locker ist, haben sich die Japaner obendrein noch mit dem PSA-Konzern zusammen getan.
Nahezu zeitgleich mit dem Toyota kommt das Auto deshalb auch als Citroen Jumpy oder Spacetourer sowie als Peugeot Expert und Traveller auf den Markt. Wenn man dann noch die drei Längen sowie die vier Motorvarianten ins Kalkül zieht, wächst die Familie fast ins unermessliche.
Arbeiter im feinen Zwirn
Dass der große Verso im Grunde seines Herzens ein solider Arbeiter ist, haben die Ingenieure bei den Pkw-Varianten zumindest gut kaschiert. Denn das Ambiente ist mit farbigen Konsolen und viel Chrom im Cockpit alles andere als nüchtern.
Die Ausstattung bietet einen Touchscreen für Infotainment und Navigation, ein Head-Up-Display und ein kamerabasierten Safety-Sense-System für Abstandswarnung. Darüber hinaus gibt es eine Spurführungshilfe und die Verkehrszeichenerkennung.
Ferienflieger für die Weltreise
Je nach Ausstattungsvariante bietet der Verso hinten zwei geteilte, verschiebbare Sitzbänke mit individuell einstellbaren Lehnen oder bis zu sechs Einzelsitze, die auch entgegen der Fahrtrichtung montiert und mit einem Konferenztisch kombiniert werden können. Dazu noch Klapptische an den Rücklehnen, wie Flugzeug eine Konsole für Klima und Licht an der Decke und überall Ablagen – so kann die Fahrt in die Ferien starten.
Solides Auto
Während sich die Passagiere gut aufgehoben fühlen im Verso und die Unterschiede zu klassischen Vans tatsächlich verschwimmen, merkt der Fahrer die Nähe zum Nutzfahrzeug schon eher. Im schlechten, weil der Diesel ein bisschen ungehobelter klingt als in einem modernen PKW, die sechs Gänge nicht ganz so geschmeidig durchs Getriebe flutschen. Und weil der 2,0-Liter selbst bei 110 kW/150 PS und 370 Nm seine liebe Mühe hat mit dem Raumkreuzer. Nicht umsonst gönnt er sich zähe elf Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h und stößt schon bei 170 Sachen an seine Grenzen.
Und im Guten, weil man sich hinter dem Steuer fühlt wie ein König der Landstraße und selbst auf die vielen SUV-Fahrer noch von oben herab schauen kann. Nur beim Verbrauch ist der Diesel doch wieder näher am Pkw, denn zumindest auf dem Prüfstand reichen ihm 5,3 Liter (CO2-Ausstoß 139 g/km).
Die große Stunde schlägt beim Einladen
Die große Stunde des Verso schlägt aber ohnehin nicht auf der Landstraße oder der Autobahn und schon gar nicht in der Stadt, wo er sich mit seinem vergleichsweise kleinen Wendekreis und der guten Übersicht allerdings wacker schlägt. Sondern seinen Stich macht das As schon vor dem Abfahren, wenn es ans Einladen geht.
Daheim verschwindet Koffer um Koffer hinter der großen Klappe und vor dem Baumarkt wird man mit diesem Toyota zum Champion, wenn man Rindenmulch oder Dämmwolle gleich palettenweise abfährt. Ja, man muss vorher im Zweifelsfall die schweren Sitze ausbauen und in die Garage wuchten. Aber dann schluckt die Großraumlimousine mehr, als eine ganze Flotte von Geländewagen.
Fazit: Held des Alltag ohne Allüren
Natürlich sieht er nicht ganz so schnittig aus wie ein SUV. Doch wer viel Platz braucht im Auto, der erlebt den Proace Verso als praktischen Helden des Alltags, dem pfiffige Details wichtiger sind als Premium-Allüren. Und selbst wenn man für diesen Preis auch manches Crossover kaufen kann, muss man nur einmal Geld und Gepäckraum in Relation setzen – dann wird der Riese sogar zu einem echten Schnäppchen.
Datenblatt: Toyota
Proce
Verso Medium
Motor und Antrieb
Vierzylinder-Common-Rail-Diesel | |
Hubraum: | 1997 ccm |
Max. Leistung: | 110 kW/150 PS bei 4000 U/min |
Max. Drehmoment: | 370 Nm bei 2000 U/min |
Antrieb: | Frontantrieb |
Getriebe: | 6-Gang-Schaltgetriebe |
Maße und Gewichte
Länge: | 4,95 m |
Breite: | 1,92 m |
Höhe: | 1,89 m |
Radstand: | 3,27 m |
Leergewicht: | k.A. |
Zuladung: | k.A. |
Kofferraumvolumen: | 603-2381 Liter |
Fahrdaten
Höchstgeschwindigkeit: | 170 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 11,1 s |
Durchschnittsverbrauch: | 5,3 Liter/100 km |
Reichweite: | k.A. |
CO2-Emission: | 139 g/km |
Kraftstoff: | Diesel |
Schadstoffklasse: | EU6 |
Energieeffizienzklasse: | k.A. |
Kosten
Basispreis Toyota Proace: | 35 300 Euro |
Grundpreis des Toyota Proce Verso Medium 2.0: | 40 150 Euro |
Typklassen: | k.A. |
Kfz-Steuer: | 278 Euro/Jahr |
Wichtige Serienausstattung
Sicherheit: | Vier Airbags, Safety-Sense-System mit Kameraunterstützung |
Komfort: | Zentralverrieglung, Klimaautomatik, elektrische Fensterheber |
Spritspartechnik: | Start-Stopp-Automatik |
Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke
(dpa)