Der Bio & Fair Trade Boom
Immer mehr deutsche Verbraucher möchten mit gutem Gewissen einkaufen. Dies führt mitunter dazu, dass Fair Trade- und Bio Produkte in den Supermärkten boomen. So kaufen wir Kakao, Kaffee, Obst und Co. am liebsten mit Zusatzsiegel, anders ist das leider immernoch mit Bio-Fleisch.
Die Nachfrage an Fair Trade Produkten steigt
Unser Lieblingsgericht schmeckt uns doch eigentlich nur noch, wenn es nicht auf Kosten ausgebeuteter und unmenschlich behandelter Menschen produziert wird. Darum kaufen immer mehr Deutsche fair gehandelte Lebensmittel und Textilien. Der Verein TransFair errechnete, dass deutsche Verbraucher im Kalenderjahr 2014 für faire Lebensmittel, Blumen, Textilien und Kosmetik 26 Prozent mehr ausgaben, als noch 2013. Derzeit bieten in ganz Deutschland 42.000 Läden fair gehandelte Produkte an. Hinzu kommen viele neu gegründete Online-Shops.
Zudem kaufen 2016 laut Befragung fast alle Haushalte auch Bioprodukte. Die höchsten Bio-Anteile gab es bei Eiern (18,5 Prozent), Milch (17,3 Prozent), Gemüse (13,4 Prozent), Fruchtjoghurt (11,4 Prozent) und Obst (10,7 Prozent). Bei Fleisch und Geflügel (4,1 Prozent) sowie Wurst und Schinken (2,7 Prozent) war der Bio-Anteil weiter gering.
Bio-Fleisch hingegen rückläufig
Überraschend ist da hingegen nicht eingeschlagene Trend von biologisch erzeugtem Fleisch. Nachdem viel Kritik an der furchtbaren Massentierhaltung geäußert wurde, erwartete man einen starken Anstieg der Nachfrage von Bio-Fleisch. Der Ökoagrarverband aber gab bekannt, dass der Absatz und Umsatz von Fleisch- und Wurstwaren aus ökologischer Erzeugung nicht so hoch war wie erwartet. Die Preisunterschiede zwischen Bio-Fleisch und herkömmlichen Fleisch sind nach wie vor groß. Das schrecke viele Konsumenten ab.
Grund hierfür ist das fehlende Klientel: Es scheint, als hätten die Bio-Käufer einen Hang zum Fleischverzicht. Vielleicht ist es gerade diese Käufergruppe, die dem aktuellen Vegan-Trend folgt. So hat Biofleisch derzeit einen Marktanteil von nur 3,4 Prozent.