Der 34. Bundesliga-Spieltag im Telegramm
Düsseldorf – Am 34. und letzten Bundesliga-Spieltag der Saison finden am Samstag alle neun Spiele zeitgleich statt. Die Partien im Überblick:
Borussia Dortmund – Werder Bremen
SITUATION: Der Dritte BVB will sich direkt für die Champions League qualifizieren. Weil er nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor Verfolger Hoffenheim rangiert, ist ein Sieg Pflicht. Die Bremer wollen mit einem Erfolg ihre Europa-League-Chance wahren.
PERSONAL: Für den verletzten Weigl dürfte beim BVB der genesene Sahin auflaufen. Zudem steht der zuletzt gesperrte Castro wieder zur Verfügung. Werder muss auf Santiago Garcia und Bauer verzichten. Ulisses Garcia dürfte erstmals seit Februar 2017 wieder in die Startformation rücken.
STATISTIK: Werder verlor die letzten neun Duelle beim BVB, eine so lange Negativserie gab es nirgendwo sonst. Erstmals könnte Dortmund zwei Spielzeiten hintereinander ohne Heimniederlage überstehen.
BESONDERES: Wird es das letzte Spiel für BVB-Coach Tuchel im Dortmunder Stadion? Die Gerüchte über ein Ende seiner Amtszeit schon in diesem Sommer ein Jahr vor Vertragsende halten sich hartnäckig.
Hertha BSC – Bayer Leverkusen
SITUATION: Mit einem weiteren Heimsieg wäre das Europacup-Comeback für Hertha nach sieben Jahren perfekt. Patzen die Berliner zu Hause, müssten sie auf Punktverluste von Freiburg und Köln hoffen. Für Leverkusen geht es nach einer enttäuschenden Saison um nichts mehr.
PERSONAL: Brooks und Langkamp sind nach Sperren bei Hertha zurück, Weiser könnte erstmals nach seiner Verletzung in der Startelf stehen.
STATISTIK: Verliert Bayer, bleibt es wie in der Spielzeit 1995/1996 beim Negativ-Punktestand von 38 Zählern. Von den jüngsten sieben Partien gegen Hertha hat Bayer allerdings sechs gewonnen.
BESONDERES: Platz fünf wäre für Hertha die beste Platzierung seit 2008/09. Für den erfolglosen Interimstrainer Korkut ist es das letzte Spiel auf der Bayer-Bank.
1. FC Köln – FSV Mainz 05
SITUATION: Für die Kölner bietet sich die Chance auf die erste Europacup-Qualifikation seit 25 Jahren. Verliert Freiburg in München und gewinnt der FC gegen Mainz, wäre der Coup perfekt. Mainz ist praktisch gerettet.
PERSONAL: Bis auf Risse und Guirassy stehen alle FC-Profis zur Verfügung. Den Gästen fehlen Müller, Serdar und De Blasis.
STATISTIK: In der Gesamtbilanz liegen die Gäste mit 5-4-4 knapp vorn. Doch daheim haben die Kölner gegen Mainz noch nie verloren (drei Siege, drei Remis). Den einzigen Pflichtspielsieg beim FC feierte Mainz am 24. März 2003 mit 4:1 in der 2. Bundesliga.
BESONDERES: Köln setzt auf Torjäger Modeste. Bei zehn der elf Saisonsiege war der Franzose Torschütze. Traf er nicht, gab es nur einen Sieg in 16 Spielen.
Hamburger SV – VfL Wolfsburg
SITUATION: Der HSV muss gewinnen, dem VfL genügt ein Punkt, um die Relegation zu vermeiden. Hamburg holte 25 seiner 35 Punkte im heimischen Volkspark.
PERSONAL: Der HSV muss ohne Lasogga (Adduktoren-Verletzung) auskommen, Hoffnung gibt es aber auf eine Rückkehr von Müller. Die Gäste bangen um Rodriguez (Knöchelverletzung), Seguin fällt aus.
STATISTIK: Wolfsburg gewann zuletzt dreimal beim HSV und ist dort sogar seit neun Partien unbesiegt. Der letzte Heimsieg gegen Wolfsburg gelang dem HSV im April 2007 noch unter Stevens.
BESONDERES: Das Volksparkstadion ist seit Wochen ausverkauft. Wolfsburg reist mit 6000 Anhängern an.
1899 Hoffenheim – FC Augsburg
SITUATION: Hoffenheim kann noch direkt in die Champions League einziehen, müsste aber mehr Punkte holen als der BVB oder fünf Tore wettmachen. Dem FCA reicht ein Remis oder eine Niederlage mit nur einem Tor Differenz zum Klassenverbleib.
PERSONAL: 1899-Trainer Nagelsmann kann personell aus dem Vollen schöpfen. Augsburg bangt um Stammkeeper Hitz (Hüftverletzung).
STATISTIK: Gegen Augsburg ist Hoffenheim noch ohne Heimniederlage. Nach den vergangenen vier Spielzeiten lag Augsburg in der Tabelle immer vor den Kraichgauern.
BESONDERES: Vor dem letzten Spieltag sind die Hoffenheimer Rudy, Süle, Demirbay und Wagner von Bundestrainer Löw für den Confederations Cup nominiert worden.
FC Ingolstadt – FC Schalke 04
SITUATION: Für beide Teams geht es am letzten Spieltag nur noch um die Ehre: Der FCI ist abgestiegen, Schalke verpasst den Europacup.
PERSONAL: Ingolstadt kann bis auf den verletzten Hartmann die Top-Elf aufbieten. S04 fehlen Höwedes (Leisten-OP) und Kolasinac (Sperre).
STATISTIK: In bislang drei Partien war der FCI gegen Schalke stets ebenbürtig, 2016 gelang daheim beim 3:0 der höchste Bundesliga-Sieg.
BESONDERES: Ingolstadt gegen Schalke ist das Duell des schlechtesten Heimteams der Liga gegen die fünftschlechteste Auswärtsmannschaft.
FC Bayern München – SC Freiburg
SITUATION: Dass der SC Freiburg um einen Europa-League-Platz kämpft, geht im Münchner Meistertrubel ein bisschen unter. Mit einem Sieg wollen die Bayern die Party mit der Schale anheizen, Freiburg will mindestens Rang sechs verteidigen.
PERSONAL: Ein Abschied bestimmt die Personallage. Weltmeister-Kapitän Lahm absolviert sein letztes Spiel. Auch Alonso und Starke hören auf.
STATISTIK: Freiburg hat die Europa-League-Teilnahme in der eigenen Hand, aber nur bei einem Sieg in München. Das gelang den Breisgauern bei zwei Remis und 14 Niederlagen noch nie.
BESONDERES: Lewandowski ist besonders heiß auf das Spiel. Der Bayern-Angreifer will im Fernduell mit Dortmunds Aubameyang die Torjägerkanone gewinnen. 30:29 steht es.
Borussia Mönchengladbach – Darmstadt 98
SITUATION: Darmstadt steht als Absteiger bereits fest. Die Gladbacher haben noch eine hauchdünne Chance auf Platz 7, müssen neben einem eigenen Sieg aber auf Schützenhilfe von Dortmund und Mainz hoffen.
PERSONAL: Die Gastgeber müssen weiterhin auf Jantschke, Wendt und Drmic verzichten, bei Darmstadt stehen neben Niemeyer, Boyd und Holland wohl auch Esser und Platte nicht zur Verfügung.
STATISTIK: In Gladbach gab’s für die Darmstädter in bislang drei Spielen nichts zu holen. In insgesamt sieben Bundesligaspielen konnten die Gäste vor fast 40 Jahren nur einmal gewinnen.
BESONDERES: Für Darmstadt ist es nach zwei Bundesligajahren das vorerst letzte Spiel in der obersten Spielklasse.
Eintracht Frankfurt – RB Leipzig
SITUATION: Für beide Vereine geht es um nichts mehr. Die Eintracht ist in Gedanken schon beim Pokalfinale in Berlin, die Leipziger stehen längst als Vizemeister fest.
PERSONAL: Bei Frankfurt kehren Kapitän Meier und Innenverteidiger Vallejo nach mehrwöchiger Verletzungspause in den Kader zurück. Bei Leipzig könnten die Neu-Nationalspieler Demme und Werner geschont werden.
STATISTIK: Beide Teams standen sich in der Bundesliga erst einmal gegenüber. Im Hinspiel gab es ein klares 3:0 für die Sachsen.
BESONDERES: Leipzig jagt gleich zwei Aufsteiger-Rekorde. Mit einem Erfolg – dem 21. in dieser Saison – würde das Hasenhüttl-Team die bereits eingestellte Sieg-Bestmarke der Bayern aus der Saison 1965/66 auslöschen und zugleich die Punkt-Bestmarke des 1. FC Kaiserslautern (1997/98) übertrumpfen.
Fotocredits: Uwe Anspach
(dpa)