Dank Werner-Doppelpack: Leipzig feiert ersten Saisonsieg
Leipzig – Nationalstürmer Timo Werner mit einem Doppelpack und Neuzugang Bruma mit einem spektakulären Kracher haben RB Leipzig zum ersten Saisonsieg gegen den SC Freiburg geschossen.
Nach einem Rückstand zur Pause drehten die überlegenen Leipziger mit einem Powerplay das Spiel und gingen verdient mit 4:1 (0:1) vom Platz. Vor 39 265 Zuschauern traf am Sonntag neben Werner (48./71. Minute) und Bruma (80.) auch Kapitän Willi Orban (54.). Nach der 0:2-Auftaktpleite auf Schalke wendete der Vorjahres-Zweite, der erstmals in der Champions League startet, einen Fehlstart ab.
Für die Breisgauer, die durch Florian Niederlechner in der 27. Minute in Führung gingen, war es nach dem 0:0 gegen Eintracht Frankfurt die erste Saisonniederlage. Freiburg-Trainer Christian Streich erkannte die Überlegenheit von RB neidlos an: «Die erste Halbzeit war gut, dann kriegen wir zu schnell die Tore und haben keine Chance mehr gegen Leipzig.»
RB-Coach Ralph Hasenhüttl zeigte sich mit der guten Moral seiner Mannschaft und vor allem mit seinen Neuzugängen Jean-Kévin Augustin und Bruma zufrieden: «Er hat gezeigt, dass er auf alle Fälle eine Alternative für uns ist.» Augustin kam zu seinem ersten Einsatz für den angeschlagenen Stürmer Yussuf Poulen (Oberschenkelprobleme).
Der erst 20-jährige Franzose zeigte mit starken Aktionen, warum RB ihn geholt hat. Auch in der 20. Minute stand er im Mittelpunkt, als nach einem Foul von Marc-Oliver Kempf an ihm Referee Christian Dingert den Video-Assistenten anforderte. Der bestätigte dessen Entscheidung: Kein Elfmeter. Auch beim 3:1 durch Werner kam der in der Liga umstrittene Video-Assistent zum Einsatz: Diesmal pro RB und Werner – er stand nicht im Abseits.
Mit dem nach seiner Knieverletzung wieder ins Team gerückten Mittelfeldabräumer Diego Demme und Top-Vorlagengeber Emil Forsberg in der Startelf hatten die Gastgeber von Beginn an mehr vom Spiel. Doch wie schon bei der 0:2-Auftaktniederlage auf Schalke bedeutete mehr Ballbesitz nicht zwingend Tore.
Das war auch dem engagierten Auftritt der Breisgauer geschuldet, die in der Vorsaison auch mit 1:4 und 0:4 unter die Räder gekommen waren. Streich, der seine Anfangsformation mit Marco Terrazzino für Tim Kleindienst nur auf einer Position veränderte, hatte von seinen Mannen Mut sowie eine aktive und sehr gute Abwehr gefordert.
Die Sachsen hatten mit Timo Werner (4./38.) und Augustin (9./21./31.) zwar die hochkarätigeren Chancen. Doch das Tor machte der SC: Die nicht immer sattelfeste RB-Defensive sah beim Doppelpass von Marco Terrazzino und Janik Haberer nicht gut aus. Der freistehende Niederlechner vollendete eiskalt.
Hasenhüttl musste in der Kabine die richtigen Worte gefunden haben. Denn nach dem Wiederanpfiff schlug RB zu: Hatte SC-Keeper Alexander Schwolow einen Schuss von Sabitzer gerade noch zur Ecke abgelenkt, köpfte Werner nach dem Eckball von Forsberg ein. Nur kurz danach hätten Sabitzer (48./54.), Augustin (51.) und Werner (51.) erhöhen können. Kapitän Orban tat es dann: Augustin brach auf der rechten Seite durch und seine scharfe, flache Flanke vors Tor brauchte der Abwehrchef nur noch einzuschieben.
Streich versuchte mit einem Doppelwechsel in der 70. Minute mit Top-Joker Nils Petersen und Florian Kath, nochmals seine Offensive zu stärken. Doch Werner und der erst kurz zuvor eingewechselte Bruma mit einem Traumtor zerstörten die Hoffnungen der Gäste auf wenigstens einen Punkt.
Fotocredits: Sebastian Kahnert
(dpa)