Dank Videobeweis: Hoffenheim holt Remis in Wolfsburg

Wolfsburg – Der Videoschiedsrichter hat der TSG Hoffenheim wenigstens zu einem Punkt im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg verholfen.

Stürmer Andrej Kramaric erzielte in der 71. Minute das Tor zum 2:2 (1:2)-Endstand in dieser turbulenten Partie, musste danach aber längere Zeit warten, bis er auch jubeln durfte. Denn zunächst hatten Schieds- und Linienrichter im Stadion auf Abseits entschieden, ehe per Funk die Ansage von ihrem Videoassistenten am Bildschirm kam: Das Tor war korrekt.

Vor 20.602 Zuschauern waren die Hoffenheimer bereits in der vierten Minute durch einen schönen Volleyschuss von Ishak Belfodil in Führung gegangen. Danach wäre dieses Spiel aus ihrer Sicht beinahe gekippt. Denn binnen zwei Minuten trafen Ermin Bicakcic per Eigentor zum 1:1 (29.) und Daniel Ginczek (31.) zum 2:1 für Wolfsburg. Beide Teams mussten sich am Ende vorwerfen, nach ihren Führungstreffern jeweils zu wenig getan und den Gegner dadurch wieder aufgebaut zu haben.

Obwohl sie in der Fußball-Bundesliga jetzt seit sieben Spielen ungeschlagen sind, war dieser Nachmittag gerade für die Hoffenheimer nur eine durchwachsene Generalprobe für ihr letztes Champions-League-

Spiel am Mittwoch beim englischen Meister Manchester City. Denn die TSG musste in der ersten Halbzeit ihren wichtigen Mittelfeldspieler Kerem Demirbay verletzt auswechseln. Der Confed-Cup-Sieger wurde vom eigenen Mitspieler Belfodil unglücklich mit dem Knie am rechten Oberschenkel getroffen.

Die Verletzung des bis dato so starken Demirbay war einer der Gründe, warum Wolfsburg trotz des frühen Rückstands lange Zeit auf den dritten Sieg nacheinander hoffen konnte. Anfangs hatte Hoffenheim alles im Griff. Doch nach dem Zusammenprall von Demirbay und Belfodil verlor das Spiel der TSG an Struktur.

Auf der anderen Seite bekam die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann die drei Wolfsburger Angreifer Ginczek, Wout Weghorst und Admir Mehmedi nur schwer in den Griff, weil diese vorn sehr viel Laufarbeit leisteten und immer wieder die Positionen tauschten. Einmal in Fahrt, hätten die Niedersachsen in ihrem Zwei-Minuten-Rhythmus sogar noch weiter treffen können. Denn nach dem 1:1 in der 29. und dem 2:1 in der 31. vergab Mehmedi in der 33. Minute die Chance zum 3:1.

Unabhängig vom flotten Spielverlauf war dies auch der Tag der Comebacks: Wolfsburgs Kapitän Joshua Guilavogui führte sein Team zum ersten Mal nach seiner Knieverletzung am ersten Spieltag wieder aufs Feld. Hoffenheims Verteidiger Benjamin Hübner bestritt sogar sein erstes Spiel in dieser Saison. Der 29-Jährige erlitt im Sommer eine Gehirnerschütterung und kämpfte danach lange mit den Folgen.

Die Souveränität der ersten Spielminuten erlangte die TSG auch in der zweiten Halbzeit erst spät wieder zurück. Hoffenheim dominierte das Spiel, Nagelsmann wechselte mit Adam Szalai und Reiss Nelson zwei weitere Stürmer ein. Doch zu klaren Chancen kamen die Gäste erst später: Einen Kopfball von Belfodil konnte VfL-Torwart Koen Casteels noch parieren (68.). Kurze Zeit später war der frühere Hoffenheimer dann gegen Kramaric und den Videoschiedsrichter machtlos.

Fotocredits: Peter Steffen
(dpa)

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