BVB-Coach Tuchel: «Kann nicht sagen, wie es ausgeht»
Berlin – Thomas Tuchel hat auch sein zweites Jahr als Coach von Borussia Dortmund erfolgreich abgeschlossen. Obwohl der Revierclub sich direkt für die Champions League qualifizierte und nun den DFB-Pokal gewann, ist seine Zukunft beim BVB weiter offen.
Nach dem 2:1 über Frankfurt sprach Tuchel über seine Gefühle, das anstehende Gespräch mit der Vereinsspitze und die angebliche Kritik aus Spielerkreisen an seiner Arbeit. Die Aussagen im Einzelnen:
Tuchel
… über seine Gefühle: «Ich bin echt leer. In München beim Halbfinale war die Freude unglaublich groß, wie eine Explosion. Heute war eher Akku leer, Flasche leer – wie Trapattoni sagen würde. Heute bin ich tief glücklich für diejenigen, die sich für uns freuen, unsere Fans, den ganzen Staff und in erster Linie für meine Spieler. Ich fühle eine wahnsinnig große Freude.»
.. über die herzliche Umarmung mit Geschäftsführer Watzke und sein Verhältnis zu den Spielern: «Nachdem die letzte Umarmung handgestoppt wurde, habe wir uns Mühe gegeben, es diesmal besser hinzukriegen. Aber im Ernst: Es ist einer der schönsten Tage in meinem Trainerleben. Ich glaube, dass besondere Leistungen erbracht werden, wenn der Trainer eine Verbindung zu seinen Spielern hat, wenn Vertrauen herrscht und umgekehrt. Wenn das nicht ist, dann erreichst du deine Ziele nicht. Wir haben eine ganz besondere Saison jetzt gekrönt.»
… über seine Erwartungshaltung vor den Gesprächen mit der Vereinsführung: «Ich kann nicht sagen, wie es ausgeht. Ich habe noch einen Vertrag und möchte den erfüllen. Ich möchte nicht naiv erscheinen und es geht auch nicht darum, Drucksituationen aufzubauen. Aber es scheint, als seien die Gespräche ergebnisoffen.»
… über die angebliche Kritik an seiner Arbeit von namentlich nicht genannten BVB-Profis: «Es wurde berichtet, ich hätte in der Kabine die Vertrauenfrage gestellt. Das ist einfach nicht wahr. Das ist ein weiterer Teil einer Kampagne. Ich habe mir in keiner Sekunde die Mühe gemacht, meine Spieler zu hinterfragen aufgrund von anonymen Berichten. Da bleibe ich bei meiner Kritik. Da habe ich keine Energie rein investiert, der Sache nachzugehen. Solange das auf solch eine Art und Weise passiert, ist das für mich nicht existent.»
Fotocredits: Soeren Stache
(dpa)