BVB-Chef Watzke lehnt Regulierungsversuche im Fußball ab

Dortmund – Hans-Joachim Watzke kann Forderungen nach finanziellen Begrenzungen im Fußballgeschäft wenig abgewinnen.

«Ich halte nichts von solchen Regulierungsversuchen. Es wurde meines Wissens auch noch nie so viel Alkohol getrunken wie zu Zeiten der Prohibition», sagte der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund dem Wirtschaftsnachrichtenportal «Business Insider».

Watzke nahm Stellung zur Kritik von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz an den millionenschweren Ablösezahlungen und Gehältern im Profifußball. Schulz hatte den 148-Millionen-Euro-Transfer des Dortmunders Ousmane Dembélé zum FC Barcelona als nicht «nicht nachvollziehbar» bezeichnet und moniert, dass solche Transfersummen «keinen Bezug mehr zur Realität» hätten.

Auch Watzke äußerte wegen dieser Entwicklung Bedenken, zog aber andere Schlüsse: «Die Summen übersteigen auch meine Vorstellungskraft, sie sind zu hoch, das Ganze ist extrem, aber unmoralisch würde ich es deshalb nicht nennen. Unmoralisch gibt es im Fußball bezogen auf Ablösesummen nicht. In diesem Geschäft gilt, dass der Stärkere gewinnt, und das lässt sich eben nicht sozialistisch regeln.»

Der BVB-Geschäftsführer zog nach dem von einem vielbeachteten Trainingsstreik begleiteten Wechsel des französischen Nationalspielers Dembélé zum katalanischen Renommierclub ein positives Fazit: «Es war wichtig, dass wir uns von diesem Verhalten nicht in die Knie haben zwingen lassen und von unseren Forderungen gegenüber Barcelona keinen Millimeter abgewichen sind.»

Fotocredits: Guido Kirchner
(dpa)

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