Bundesliga-Endpurt: Wer schafft es noch nach Europa?

Düsseldorf – Die Europa League winkt, und der Kampf um die letzten zwei (oder drei) internationalen Plätze wird für ein Bundesliga-Quintett zum Nervenspiel. Hertha BSC, der SC Freiburg, der 1. FC Köln, Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach hoffen noch auf den Einzug in den Europapokal.

Für den Tabellensiebten geht das Zittern sogar nach dem letzten Spieltag weiter, wenn Borussia Dortmund im DFB-Pokalfinale auf Eintracht Frankfurt trifft. Denn nur wenn die Elf von Trainer Thomas Tuchel am 27. Mai den DFB-Pokal gewinnt, genügt in der Fußball-Bundesliga der siebte Tabellenplatz, um sich in der kommenden Saison auf der internationalen Bühne präsentieren zu können.

Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, was beim 1. FC Köln los ist, sollte sich das Team von Trainer Peter Stöger im Endspurt erstmals nach 25 Jahren wieder für den Europapokal qualifizieren. Lange war das Europa-Thema in der Domstadt tabu, doch kurz vor dem Ziel wagt sogar der zurückhaltende und pragmatische Trainer aus Österreich voller Vorfreude auf das besondere Ereignis einen Blick nach vorn. «Die Mannschaft ist sich bewusst, welche Größenordnung dieses Spiel für den Verein hat», sagte Stöger.

Der 51-Jährige glaubt, dass seine Spieler im Heimspiel gegen Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr) ihre Nerven im Griff haben und ihre tolle Saison krönen. Zwar haben die Kölner als Tabellen-Siebter (46 Punkte) und Verfolger von Hertha (Platz 5/49) und Freiburg (6/48) im noch chancenreichen Quintett nicht die Pole Position inne, aber auch keine schlechten Aussichten. Mit einem Sieg könnten sie sich als Sechster sogar direkt qualifizieren, falls Freiburg beim FC Bayern nicht gewinnt oder Hertha daheim gegen Bayer Leverkusen verliert. Auch das beste Torverhältnis aller Kandidaten spricht beim Europa-Showdown für den FC.

Derweil planen die Berliner laut «Bild» schon eine Party auf der Ferieninsel Ibiza, sollte der noch notwendige Punkt im Olympiastadion gegen Leverkusen geholt werden. Unwahrscheinlich ist das nicht, denn Bayer präsentierte sich unter dem scheidenden Trainer Tayfun Korkut nicht gerade in Galaform und hat sich gerade erst mit Mühe und Not vor dem Abstieg gerettet.

Gut möglich, dass wieder der siebte Rang genügt, um sich lukrative Zusatzeinnahmen zu erspielen. Sowohl Werder Bremen (8/45) als auch Borussia Mönchengladbach würden den früheren Saisonstart und die zusätzlichen Qualifikationsrunden gern in Kauf nehmen, sollte im Endspurt der Coup noch gelingen. Gladbach-Trainer Dieter Hecking stuft die Chancen angesichts der Konstellation zwar als nicht besonders groß ein, aber sein Team will sich im letzten Saison-Heimpsiel gegen Schlusslicht Darmstadt 98 nichts vorwerfen lassen. «Wir wollen uns mit einem Sieg verabschieden», betonte Hecking. «Wofür es am Ende dann reicht, liegt leider nicht mehr in unserer eigenen Hand.»

Auf Schützenhilfe ist auch Werder angewiesen, selbst wenn dem viertbesten Rückrundenteam ein Sieg in Dortmund gelänge. «Wir sind bereit für die Herausforderung», betonte Trainer Alexander Nouri vor der Partie beim BVB, der seit mehr als zwei Jahren daheim in der Liga nicht verloren hat. «Aber es muss schon alles passen.»

Fotocredits: Rolf Vennenbernd
(dpa)

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