Bremer Befreiungsschlag mit 3:1 gegen Wolfsburg
Bremen – Mit dem zweiten Sieg in Folge hat Werder Bremen den erhofften Befreiungsschlag gefeiert – und hat zugleich den VfL Wolfsburg tiefer in den Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga hineingezogen.
Nach dem 3:1 (2:0) gegen Nord-Rivalen liegen die Bremer drei Punkte vor dem Relegationsrang. Ludwig Augustinsson (4.) und Florian Kainz (40., 72.) schossen am Sonntag die Tore für Werder. Wolfsburg kam nur zu einem Treffer durch Paul Verhaegh (49.) und liegt nur noch einen Zähler vor Werder.
Nach ihren Niederlagen im Pokal-Viertelfinale unter der Woche zeigten die Nord-Clubs vor 38.062 Zuschauern im Weserstadion eine vorwiegend ansehnliche Vorstellung. Werder war dabei die aktivere Mannschaft mit den besseren Torchancen, während der VfL insgesamt zu harmlos war. Vor allem bei Standards waren die Bremer gefährlich und sorgten in der VfL-Abwehr immer wieder für Durcheinander.
Die Bremer standen mit dem wieder genesenen Philipp Bargfrede für Thomas Delaney im defensiven Mittelfeld in einem 4:1:4:1-System meistens sicher. Nach vorne suchten sie vor allem den Weg über die Außen, besonders gefährlich mit dem sehr aktiven Kainz auf der linken Seite.
Das frühe Tor von Augustinsson, der nach Ecke von Zlatko Junuzovic per Kopf seinen ersten Bundesliga-Treffer erzielte, half den Bremern natürlich. Die auf vier Positionen umgebaute Wolfsburger Mannschaft musste zwangsweise offensiver spielen als in den zurückliegenden Partien, als sich der VfL meistens sehr weit zurückgezogen hatte. Gefährlich wurde die VfL-Offensive mit dem erst 19 Jahre alten Mittelstürmer Victor Osimhen aber nur sehr selten.
Werder hätte schon vor dem zweiten Treffer ein Tor schießen können. Aber Maximilian Eggenstein scheiterte an VfL-Keeper Koen Casteels und Niklas Moisander am Pfosten, ehe Kainz ein tolles Tor gelang. Der Österreicher schlenzte den Ball schön in die lange Ecke, nachdem er selbst mit einem Dribbling die Vorarbeit geliefert hatte.
«Das war die beste erste Halbzeit seit langem», sagte der Bremer Stadionsprecher angesichts der verdienten Führung zur Pause. Nach dem Wechsel waren die Wolfsburger noch mehr unter Druck und kamen früh zum Anschluss. Zunächst parierte Werder-Keeper Jiri Pavlenka einen Foul-Elfmeter von Verhaegh, doch gegen den Nachschuss des VfL-Kapitäns war er ohne Chance.
Doch Wolfsburg war zu einfallslos. Das Mittelfeld mit Yunus Malli für den kranken Daniel Didavi auf der Zehner-Position konnte sich nur selten durchsetzen und Chancen erarbeiten. Auch mit dem später eingewechselten Divock Origi als zweite Spitze wurde es nicht besser. Als Kainz einen Konter über Max Kruse eiskalt abschloss war die Partie praktisch entschieden.
Fotocredits: Carmen Jaspersen
(dpa)