Borussia Dortmund 2:1 im direkten Duell mit Hoffenheim
Dortmund – Borussia Dortmund hat im Endspiel um die direkte Champions-League-Qualifikation die Nerven bewahrt und die TSG 1899 Hoffenheim von Rang drei verdrängt.
Nach dem 2:1 (1:0)-Erfolg im möglicherweise vorentscheidenden direkten Duell beider Teams geht der Revierclub mit zwei Punkten Vorsprung auf die Kraichgauer in die letzten beiden Saisonpartien. Ein umstrittener Treffer von Marco Reus (4. Minute) und ein Tor von Pierre-Emerick Aubameyang (82.) vor 81 360 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park sorgten im umkämpften Spiel für die Entscheidung. Dagegen verspielte das Team von Trainer Julian Nagelsmann mit dem dritten Auswärtsspiel in Serie ohne Sieg seine gute Ausgangsposition. Daran konnte auch der Anschlusstreffer von Andrej Kramaric (86./Foulelfmeter) nichts mehr ändern.
Wie wichtig Thomas Tuchel die Partie nahm, war schon in den Tagen vor der Partie erkennbar. Abgeschirmt von der Öffentlichkeit bereitete der BVB-Coach die Profis auf den Showdown vor. Dass sein Team erstmals seit Wochen keine englische Woche hatte, empfand Tuchel als Vorteil. So blieb seinen Spielern genug Zeit, die Akkus aufzuladen und Blessuren auszukurieren.
Dementsprechend engagiert startete die Borussia in die Partie. Gleich die erste Chance bescherte die Führung. Nach schöner Kombination und einem Zuspiel von Gonzalo Castro traf Reus aus zehn Metern zum 1:0. Allerdings übersah Schiedsrichter Felix Brych dabei eine Abseitsstellung des Torschützen, was die Hoffenheimer zu heftigen Protesten veranlasste.
Ähnlich verärgert reagierten sie auf den Elfmeterpfiff des Unparteiischen nur neun Minuten später nach einem Handspiel von Pavel Kadérabek im Hoffenheimer Strafraum, weil Reus kurz zuvor den Ball ebenfalls mit der Hand gespielt hatte. Doch den anschließenden Elfmeter schoss Pierre-Emerick Aubameyang neben das Tor. Damit konnte der Angreifer nur einen seiner vergangenen vier Strafstöße verwandeln.
Dieser Fehlschuss bewahrte die Gäste vor einem kapitalen Fehlstart und brachte sie zurück in die Partie. Mit zunehmender Spielzeit erarbeiteten sie sich mehr und mehr Ballbesitz, kamen aber nicht zu klaren Möglichkeiten. Und weil auch die Borussia aus Respekt vor dem Gegner das Risiko scheute, fiel das Niveau der Partie nach rassigem Start bis zur Pause etwas ab. Intensive Zweikämpfe, die dem Referee viel Arbeit bescherten, entschädigten aber für fehlende Torraumszenen.
Auch nach Wiederanpfiff blieben die Hoffenheimer, die schon in der 1. Halbzeit mehr Ballbesitz als der BVB hatten, mindestens gleichwertig. Die ungewohnt hohe Fehlpassquote der Gastgeber ermutigte zu einer forscheren Gangart. Dennoch hatte die Borussia die beste Torchance. Beim sehenswerten Volleyschuss von Reus (58.) war Torhüter Oliver Baumann aber zur Stelle.
Erst in der Schlussphase befreiten sich beide Teams aus ihrem taktischen Korsett. Doch die Freude der Dortmunder über den 28. Saisontreffer von Aubameyang währte nur vier Minuten. Denn Hoffeheim kam durch einen von Kramaric verwandelten Foulelfmeter noch einmal ran.
Fotocredits: Bernd Thissen
(dpa)