Bordunterhaltung auf Kreuzfahrtschiffen
Hamburg – Wenn ein Tag auf der «Mein Schiff 5» zu Ende geht, fängt die Arbeit für Fanny Förster erst richtig an. Die 27-Jährige sorgt an Bord des Kreuzfahrtschiffes für gute Unterhaltung.
Das Entertainment ist für die Reedereien mittlerweile ein Riesenthema – mit großen Bühnen, Künstler-Ensembles und umfangreichen Shows. Oder im nicht ganz so großen Rahmen des «Studio», das Fanny Förster managt.
Vor kleinem Publikum gibt es hier zum Beispiel Klavierkonzerte, Comedy oder Lesungen zu sehen und zu hören, Bar inklusive. «Als Studiomanager begrüße ich die Gäste am Eingang des Studios und moderiere die einzelnen Veranstaltungen an», erzählt Förster. Was aber nicht heißt, dass es vor dem Abendprogramm gar nichts zu tun gibt: «Neben der kreativen Arbeit kommt natürlich auch der Büroalltag hinzu.»
Ein abwechslungsreiches Bordprogramm zu stemmen, verlangt vor allem gute Planung. «Wo ist welcher Darsteller im Einsatz, wann kann ich sie für das Studio einplanen, wann kann ich Um- und Aufbauten disponieren – da kommt schon einiges zusammen», sagt Förster. «Aber gerade die Abwechslung macht den Beruf als Studiomanager so attraktiv für mich.»
In den Job fand Förster über ein Studium im Fach Event-Management und erste Jobs in Freiburg, Barcelona und Dublin – und über eine lebenslange Leidenschaft fürs Reisen. «Da lag der Gedanke nicht weit entfernt, das mit dem Arbeiten zu kombinieren.» So wurde sie erst Tourguide für die «Mein Schiff»-Flotte, dann Managerin für Landausflüge und landete schließlich über ein firmeninternes Schnupperprogramm im Bereich Entertainment.
«Essenziell in meinem Job ist das Zwischenmenschliche», sagt Förster. «Privatleben und Arbeitsleben liegen so dicht beieinander, da muss man wissen, wie man mit wem spricht.» Und man muss es auch aushalten können, wenn die Gäste mal nicht so begeistert sind. Denn auch das kann passieren. Es jedem recht zu machen, sei angesichts der vielen unterschiedlichen Charaktere an Bord ohnehin unmöglich.
«Die Unterhaltung an Bord ist inklusive, Gäste können einfach einmal in eine Veranstaltung «reinschnuppern»», sagt Förster. «Wenn es ihnen gefällt, bleiben sie, und wenn nicht, schauen sie sich anderweitig um.» Im schlimmsten Fall gibt es so eine Art Abstimmung mit den Füßen – aber eben auch sehr ehrliches Feedback. «Ich versuche dann im Nachgespräch mit den Gästen herauszufinden, was der Grund für die Reaktion ist und nutze diese Informationen direkt für die Planung der nächsten Reisen.»
Fotocredits: Andrea Warnecke,Andrea Warnecke,Andrea Warnecke,Andrea Warnecke
(dpa/tmn)