Biedere Wolfsburger mit viel Glück im Pokal-Achtelfinale
Heidenheim – Trotz einer extrem biederen Vorstellung beim 1. FC Heidenheim hat der kriselnde VfL Wolfsburg das Achtelfinale erreicht. Die Niedersachsen setzten sich glücklich mit 1:0 (0:0) durch und bescherten ihrem Interimstrainer Valérien Ismaël im zweiten Versuch das erste Erfolgserlebnis.
Mit seinem entscheidenden Treffer setzte Mario Gomez (49. Minute) der Wolfsburger Serie von sieben Pflichtspielen ohne Sieg ein Ende. Für den Fußball-Nationalspieler war es erst das zweite Pflichtspieltor im VfL-Trikot nach seinem Debüt im Sommer.
Die Heidenheimer waren bereits in den Spielzeiten 2014/2015 und 2008/2009 gegen Wolfsburg ausgeschieden – diesmal wäre aber wesentlich mehr drin gewesen. Der Bundesliga-Sechzehnte agierte zwar feldüberlegen, aber keineswegs ballsicher. Fast jeder Pass in die Spitze verfehlte sein Ziel, die Fehlerquote war eminent hoch.
Statt Durchschlagskraft zu zeigen, verkörperten die Niedersachsen die pure Einfallslosigkeit, das fehlende Zutrauen nach den jüngsten Rückschlägen machte sich bemerkbar. Von Spielwitz und der individuellen Wolfsburger Klasse war nicht viel zu sehen, auch Gomez‘ Treffer war vor 9200 Zuschauern in erster Linie ein Zufallsprodukt. Glücklich kam er aus kurzer Distanz an den Ball und traf zum 1:0.
Obendrein musste der VfL zwei frühe personelle Rückschläge verkraften, die die Verletzenliste vorerst anwachsen lassen. Schon nach 19 Minuten humpelte der portugiesische Rechtsverteidiger Vieirinha angeschlagen vom Feld, wurde durch Bruno Henrique ersetzt – ehe auch dieser verletzt raus musste. Bei einem Zweikampf verdrehte sich der Brasilianer unglücklich das Knie und wurde nach einer halben Stunde durch Youngster Justin Möbius ausgetauscht.
Ohne die mit Sprunggelenksblessuren ganz verhinderten Julian Draxler und Christian Träsch hatten die Wolfsburger im ganzen ersten Abschnitt nur zwei halbwegs gute Torabschlüsse. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde zog Daniel Caligiuri von der Strafraumgrenze ab, stellte Heidenheims Keeper Kevin Müller damit aber vor keine großen Probleme. Etwas kniffliger wurde es zwei Minuten vor der Pause, als Müller nach Maximilian Arnolds Schuss zur Ecke parieren musste.
Ansonsten? Gab’s an Wolfsburger Offensivaktionen nicht viel zu sehen, Stoßstürmer Gomez kam bis zu seinem Treffer kaum einmal an den Ball. Da passte es ins Bild, dass die Gastgeber durch den Lattenschuss von Denis Thomalla (40.) auch lange Zeit die beste Möglichkeit hatten. Kurz vor Ende vergab Marcel Titsch-Rivero eine prima Ausgleichschance (83.), auch in der spannenden Schlussphase gelang kein Treffer mehr – so ereilte den Außenseiter unglücklich das Pokal-Aus.
Fotocredits: Stefan Puchner
(dpa)