Berufung im Bullenkopf-Fall
Frankfurt/Main – Die SG Dynamo Dresden hofft auf ein milderes Urteil im Bullenkopf-Fall. Von 10.00 Uhr an wird heute in Frankfurt/Main die Berufung des Zweitligisten durch das Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verhandelt.
Das DFB-Sportgericht hatte einen Teilausschluss der Zuschauer bei einem Heimspiel und 60 000 Euro Strafe verhängt, nachdem im DFB-Pokalspiel am 20. August ein abgetrennter Bullenkopf aus dem Dresdner Zuschauerbereich in den Innenraum geworfen worden war.
Dynamo hatte sich damals in dem sächsischen Derby im Elfmeterschießen gegen Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig durchgesetzt. Die brisante Partie war ansonsten ohne weitere größere Vorkommnisse verlaufen. Der Vorsitzende Richter des DFB-Sportgerichts, Hans E. Lorenz, hatte in seiner Urteilsbegründung auch von einem absolut gewaltfreien Risikospiel gegen Leipzig gesprochen.
Wegen insgesamt sechs Fällen von unsportlichem Verhalten seiner Zuschauer wurde aber in der mündlichen Verhandlung am 7. November eine vorangegangene Strafaussetzung widerrufen.
Die DFB-Ankündigung der Berufungsverhandlung verwies auf weitere Vergehen. Vorkommnisse mit Dresdner Zuschauern habe es während der Zweitligaspiele gegen den VfB Stuttgart am 15. Oktober 2016 (Abbrennen von Pyrotechnik und Fanutensilien), beim 1. FC Heidenheim am 22. Oktober 2016 (Abbrennen von Pyrotechnik mit nachfolgender Verzögerung des Spielbeginns der zweiten Halbzeit) und gegen Eintracht Braunschweig am 28. Oktober 2016 (ein Flitzer auf dem Platz) gegeben.
Während der Erstrundenpartie zwischen Dresden und Leipzig wurden nach DFB-Angaben zudem auch «eine Vielzahl an Bannern und Plakaten mit verunglimpfendem und beleidigendem Inhalt gezeigt.» Zudem seien Gegenstände auf das Spielfeld geworfen worden, wobei der Leipzigs Dominik Kaiser von einer Münze an der Schulter getroffen worden sei.
Dynamo Dresden hatte fristgemäß Berufung gegen das Urteil des Sportgerichts eingelegt. Dem Verein würde nach eigenen Angaben ein finanzieller Schaden in sechsstelliger Höhe entstehen.
Fotocredits: Thomas Eisenhuth
(dpa)