Bayern vergeben den Sieg – 0:0 gegen zehn Leverkusener
Leverkusen – Drei Tage vor dem entscheidenden Champions-League-Rückspiel bei Real Madrid musste sich der FC Bayern München in der Fußball-Bundesliga mit einer Nullnummer begnügen.
Der deutsche Rekordmeister kam bei der Generalprobe für das wichtigste Spiel der Saison beim Ligakonkurrenten Bayer Leverkusen trotz Überzahl nicht über ein 0:0 hinaus, hat aber noch acht Punkte Vorsprung an der Spitze. Die Gastgeber blieben damit auch im vierten Heimspiel nacheinander ohne Sieg und konnten sich vor 30 210 Zuschauern bei nur noch vier Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz noch nicht aller Abstiegssorgen entledigen.
«Die Chancenauswertung war fatal. Wenn du kein Tor schießt, kannst du nicht gewinnen», kritisierte Offensivspieler Thomas Müller. «Ich bin stinkig, dass wir hier kein Tor geschossen haben.» Sein Teamkollege David Alaba urteilte: «Die Chancenverwertung war nicht gut. Am Ende musst du die Tore machen, dann gehen wir hier als Sieger vom Platz.»
Bayerns Coach Carlo Ancelotti entschied sich zwischen den Duellen mit Madrid für die große Rotation mit fünf Veränderungen. Neben den verletzten Mats Hummels, Jerome Boateng und Robert Lewandowski saßen Philipp Lahm und Arjen Robben, die beide später eingewechselt wurden, sowie Xabi Alonso zunächst nur auf der Bank, Franck Ribery fehlte ganz. Somit rückte David Alaba neben Javi Martinez in die Innenverteidigung. Bei Leverkusen blieb Karim Bellarabi zunächst Ersatz, dafür stand Charles Aranguiz in der Startelf.
Die Gastgeber agierten anfangs mutig, brachten neben Kevin Volland auch Kevin Kampl in der Spitze und suchten früh ihre Chancen. Volland hatte nach fünf Minuten im Zusammenspiel mit Roberto Hilbert fast die erste gute Möglichkeit. Über die Außenpositionen versuchte auch Julian Brandt Druck auf die Münchener Abwehrreihe auszuüben.
Die Bayern, die erstmals in dieser Bundesligasaison ohne ihren Torjäger Lewandowski antraten, zeigten sich zunächst recht abwartend. Der gut aufgelegte Linksverteidiger Juan Bernat prüfte Bayer-Keeper Bernd Leno erstmals nach 20 Minuten. Thomas Müller als einzige Spitze hatte zwar mehr gute Szenen als gegen Real, die ganz große Torgefahr ging vom Nationalspieler aber nicht aus.
Die besten Möglichkeiten für die Bayern, die allmählich stärker aufspielten, vergaben im ersten Abschnitt Alaba und Vidal sowie Kingsley Coman, der aus kurzer Distanz an Leno scheiterte. Zudem hatte Thiago noch eine gute Möglichkeit mit einem Kopfball.
Gegen die spielerische Überlegenheit des Rekordmeisters hatten die Leverkusener wenig Mittel. Vor allem in der Offensive fehlte es an Durchschlagskraft. Bayer-Trainer Tayfun Korkut trieb sein Team von außen zwar immer wieder an, doch seine Mannschaft war in der Defensive vollbeschäftigt. Allerdings mussten die Gastgeber die letzte halbe Stunde in Unterzahl bestreiten, da Tin Jedvaj die Gelb-Rote Karte sah.
Die Bayern hatten zwar noch eine Reihe guter Chancen, doch mit sehr viel Glück und Torhüter Leno retteten die Leverkusener das torlose Remis über die Zeit.
Fotocredits: Marius Becker
(dpa)