Bayern straucheln vor Spitzenspiel gegen Dortmund

Freiburg – Der FC Bayern München hat seine Generalprobe in der Fußball-Bundesliga vor dem Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund verpatzt und die Tabellenführung verloren.

Gegen den SC Freiburg kam der Meister nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Vier Tage vor dem DFB-Pokalviertelfinale gegen den 1. FC Heidenheim offenbarte der deutsche Rekordmeister ohne den angeschlagenen Kapitän Manuel Neuer im Tor defensiv ungewohnte Schwächen und präsentierte sich alles andere als bereit für das Duell mit Dortmund am kommenden Samstag. Offensiv hatten die Münchner zwar mit zunehmender Spieldauer gute Chancen, hinten aber zu oft auch einfach nur Glück.

Schon in der 3. Minute traf Lucas Höler vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwald-Stadion per Kopfball zum 1:0 für Freiburg. Der polnische Nationalspieler Robert Lewandowski erzielte in der 22. Minute mit seinem 199. Bundesliga-Tor den Ausgleich, verpasste in der Folge aber sowohl die 200-Tore-Marke als auch den erhofften Siegtreffer für die Bayern. Leon Goretzka traf vor den Augen von Bundestrainer Jogi Löw in der Nachspielzeit nur den Pfosten.

Neben Neuer fehlte auch David Alaba wegen muskulärer Probleme im Kader. Für den Österreicher kam Rafinha links in der Viererkette zum Einsatz – die größten Probleme hatte der FCB aber lange über die eigene rechte Seite von Joshua Kimmich und Jérôme Boateng. Freiburgs Linksverteidiger Christian Günter durfte vor dem Führungstor von Höler, der beim 1:1 im Hinspiel den späten Ausgleich erzielt hatte, unbedrängt flanken. Hölers Kopfball konnte Neuer-Vertreter Ulreich nicht abwehren und kassierte auch im zehnten Pflichtspiel in Serie ein Gegentor. In der 18. Minute rettete dann Boateng auf der Linie gegen den Schuss von SCF-Kapitän Mike Frantz, nachdem er sich zuvor von Günter hatte überlaufen lassen wie ein Anfänger.

Wie in dieser Situation hatten die Gäste das Glück auf ihrer Seite und waren nach dem schönen Ausgleich von Lewandowski auch wieder voll drin im Spiel. Der 30-Jährige verarbeitete im Getümmel nach einem Eckball das halbhohe Zuspiel von Leon Goretzka technisch anspruchsvoll und traf per Seitfallzieher zu seinem 19. Saisontor.

Freiburg aber blieb davon unbeeindruckt und kam beim Comeback von Nicolas Höfler nach 20 Wochen Pause und überstandenem Innenbandriss im Knie immer wieder zu eigenen guten Szenen. Bezeichnend: Auch ohne den verletzten Topstürmer Nils Petersen hatte der SCF als erstes Team in dieser Saison gegen die Bayern mehr als neun Torschüsse.

Mit zunehmender Spieldauer wurde das optische Übergewicht der Münchner auch in Chancen umgewandelt, doch weder Boateng und James (66.), der eingewechselte Serge Gnabry (71.), Goretzka (75.) oder Lewandowski (77.) kamen mit dem Ball am starken Alexander Schwolow in Freiburgs Tor vorbei.

Goretzka traf in der Nachspielzeit nur den Pfosten. Trainer Niko Kovac wartet daher auch nach sechs Versuchen auf einen Sieg gegen den SC Freiburg – und muss vor dem Heimspiel gegen Dortmund den ersten Punktverlust nach zuvor sechs Bundesliga-Siegen in Serie moderieren.

Fotocredits: Uwe Anspach
(dpa)

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