Bayern beim Badstuber-Comeback ins Achtelfinale
München – Ein haushoch überlegener FC Bayern ist beim lautstark bejubelten Comeback von Holger Badstuber sicher in das Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen.
Am Tag der großen Rotation setzten sich die Münchner mit acht Neuen in der Startelf bei einer insgesamt kontrollierten Vorstellung mit 3:1 (2:0) gegen den harmlosen FC Augsburg durch. Wie bei den zuletzt dominanten Auftritten in Champions League und Bundesliga leistete sich der deutsche Fußball-Rekordmeister wieder eine Schwäche in der Defensive – Folgen hatte das erneut keine. «Das ist Emotion pur. Das geht unter die Haut», schwärmte Badstuber über seine Rückkehr.
Kapitän Philipp Lahm mit einem Blitztor nach etwas mehr als 100 Sekunden und Julian Green (41. Minute) mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für den 18-maligen Cupsieger stellten im dritten Pokalduell der beiden Teams seit 2012 schon vor der Pause die Weichen auf Sieg. «Wir haben das Spiel absolut im Griff und führen 2:0, dann lassen wir nach. Das darf nicht passieren», sagte Lahm.
Nach einem gehaltenen Foulelfmeter von Manuel Neuer gegen Ja-Cheol Koo (48.) verschoss Thomas Müller einen Handelfmeter (57.). Dong-Won Ji (69.) verkürzte auf 1:2, mehr war für den Gast nicht drin. Emotional wurde es dann in der Schlussphase, als immer wieder verletzte Badstuber im ersten Spiel seit dem 10. Februar bei seiner Einwechselung (81.) mit Sprechchören gefeiert wurde. Den Schlusspunkt für Bayern setzte David Alaba (90.+3).
Drei Tage vor dem schnellen Wiedersehen in der Bundesliga am Samstag in Augsburg hielt wie erwartet die imposante Pokalserie der Münchner, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten nur einmal nicht mindestens ins Achtelfinale einzogen. Die Partien in dieser Runde der letzten 16 werden am 7./8. Februar ausgetragen.
Beim insgesamt kontrollierten Auftritt vor 73 500 Zuschauern in der wie in der Vorsaison beim Pokalerfolg gegen Darmstadt ausnahmsweise einmal nicht ausverkauften Arena raubte Lahm den Augsburgern schnell die Hoffnung. Die exquisite Reservistengarde um Arjen Robben, Arturo Vidal und den kurz vor einem neuen Multi-Millionen-Vertrag stehenden Robert Lewandowski hatten gerade auf der Bank Platz genommen, als Müller fein mit Lahm auf dem rechten Flügel kombinierte. Der am Wochenende noch geschonte Kapitän schloss eiskalt ab.
Mit der Führung im Rücken spulten die Münchner einen souveränen Auftritt ab und durften nach ein paar eher ungefährlichen Distanzschüssen wieder jubeln. Müller hatte auf dem rechten Flügel genügend Zeit zur genauen Flanke, in der Mitte kam der nur 1,74 Meter große Green gegen die größeren Augsburger Verteidiger freistehend zum Kopfball. Es war erst das vierte Pflichtspiel des Amerikaners für die Bayern. Gäste-Torhüter Marwin Hitz verhinderte kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einer Glanzparade gegen Mats Hummels das 0:3. «Es gibt sicher das ein oder andere, was wir besser machen müssen», sagte Hitz.
Wie schon gegen Eindhoven (4:1) und Mönchengladbach (2:0) verloren die Münchner auch diesmal beim Stand von 2:0 zwischenzeitlich an Dominanz. Nach einem Kontakt zwischen Hummels und Gojko Kacar gab Schiedsrichter Sascha Stegemann überraschend Strafstoß. Koo scheiterte an Neuer, den Nachschuss setzte Daniel Baier am Tor vorbei. Müller machte es nach Handspiel von Georg Teigl nicht besser und ballerte den Strafstoß über das Tor.
Die Schwaben versuchten nun mehr und wurden durch den überraschenden Anschlusstreffer durch Ji belohnt. Richtig spannend wurde es aber angesichts des Qualitätsunterschiedes beider Teams aber nicht mehr.
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(dpa)