Bahn startet Millionenprojekt nördlich von Schwerin

Schwerin (dpa/mv) – Die Deutsche Bahn hat in Lübstorf nördlich von Schwerin den Startschuss für ihr aktuell größtes Bauvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern gegeben. Auf etwa zehn Kilometern Streckenlänge sollen Unterbau, Gleise und Oberleitungen erneuert sowie ein elektronisches Stellwerk errichtet werden.

Dafür seien Investitionen von rund 62 Millionen Euro geplant, sagte ein Bahnsprecher in Lübstorf (Nordwestmecklenburg). Der Abschnitt ist Teil der Bahnstrecke von Schwerin nach Rostock sowie Wismar, auf dem laut Bahn täglich 55 Züge im Regional- und 16 Züge im Fernverkehr unterwegs sind. Der Zugverkehr wird wegen der
Bauarbeiten in dem betroffenen Bereich nur über ein Gleis geführt.

Dabei werde versucht, die Beeinträchtigungen für Bahnreisende möglichst gering zu halten, auszuschließen seien Zugverspätungen allerdings nicht, sagte der Sprecher. Ab Januar 2018 müsse dann der Streckenabschnitt aber für vier Monate komplett gesperrt werden. Dann sollen Busse zwischen Schwerin und Bad Kleinen verkehren.

«Diese Baumaßnahme ist für uns Freud und Leid zugleich», erklärte Infrastrukturminister Christian Pegel (SPD). Die Freude gründe sich auf künftig kürzere Fahrzeiten zwischen Rostock und Hamburg sowie zwischen Ludwigslust und Wismar. Denn nach Abschluss der Bauarbeiten könnten Züge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 Kilometern pro Stunde fahren.

Wegen des teilweise morastigen Untergrundes müssen die Züge laut Bahn ihr Tempo stellenweise auf 50 km/h drosseln, als Maximalgeschwindigkeit zwischen Schwerin und Bad Kleinen gelten bislang 120 km/h. Durch eine Tiefengründung des Gleisbettes mit 600 Pfählen soll die Problemstelle bei Kronshof beseitigt werden.

«Vor allem die Pendler bitte ich inständig um Nachsicht», warb Pegel um Verständnis für Beeinträchtigungen während des etwa 18-monatigen Vorhabens. «Ich verspreche, nach Ende der Bauarbeiten wird dann alles umso besser», sagt er. Die Arbeiten sollen den bisherigen Planungen zufolge im Dezember 2018 abgeschlossen sein.

Fotocredits: Jens Büttner

(dpa)
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