Ausgliederung – oder nicht? Abstimmung beim VfB Stuttgart

Stuttgart – Wolfgang Dietrich freut sich auf den 2. Juni. «Dann wissen wir endlich, woran wir sind», sagt der Präsident des VfB Stuttgart.

Denn die Anspannung bei Dietrich und den anderen Verantwortlichen des Bundesliga-Aufsteigers dürfte selten in der zurückliegenden Zweitliga-Saison so groß gewesen sein, wie es heute um 18.30 Uhr der Fall sein wird. Dann beginnt die außerordentliche Mitgliederversammlung in der Mercedes-Benz Arena. Und beim VfB Stuttgart entscheidet sich die Zukunft. Ausgliederung, oder nicht? Geld von Investoren, oder nicht? Die Positionen von Befürwortern und Gegnern einer AG:

PRO: Der VfB Stuttgart bekommt ziemlich schnell 41,5 Millionen Euro vom Autobauer Daimler, der als Ankerinvestor bereitsteht und im Gegenzug 11,75 Prozent der Anteile an der neuen AG halten wird. Für die maximal 24,9 Prozent der zu verkaufenden Anteile will der Verein insgesamt 100 Millionen Euro einnehmen. Das Geld soll den Club schnell wieder an die Topclubs der Liga führen und dazu beitragen, dass durch den sportlichen Erfolg auch andere Einnahmenquellen wie TV-Geld und Sponsoring größer werden.

CONTRA: Auf eine AG haben die Mitglieder deutlich weniger unmittelbaren Einfluss als auf den Verein. Die Kritiker fürchten deswegen, ihre Stimmen seien zukünftig nichts mehr wert. Zwar ist der e.V. durch seinen Präsidenten – in den kommenden etwas mehr als drei Jahren also noch Wolfgang Dietrich – in den wichtigen Gremien der AG vertreten und hält auch die Mehrheit an der Tochtergesellschaft. Doch der bei seiner Wahl heftig umstrittene Dietrich und die anderen Vorstände Jan Schindelmeiser, Jochen Röttgermann und Stefan Heim sind den kritischen Fans noch nicht lange genug in ihren jeweiligen Positionen, um sich den Vertrauensvorschuss jetzt schon erarbeitet zu haben.

Damit es zu einer Ausgliederung der Fußball-Abteilung kommt, müssen 75 Prozent der stimmberechtigten anwesenden Mitglieder sich für diesen Schritt aussprechen und mit «Ja» votieren. Wird dieses Ziel erreicht, kann der Verein den Prozess in Gang setzen und schon bald die Verträge mit Ankerinvestor Daimler unterzeichnen.

Fotocredits: Sebastian Kahnert
(dpa)

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