Aus Deutschland starten im Sommer weniger Ferienflüge
Köln/Frankfurt – Wer im Sommer mit dem Flugzeug verreisen will, trifft an den deutschen Flughäfen auf ein schmaleres Angebot als im Jahr zuvor.
Ferienfliegermarkt schrumpft
Die Gesellschaften haben insbesondere Flüge in die Karibik, nach Asien und in die Türkei gestrichen, wie aus einer veröffentlichten Flugplanstudie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hervorgeht. Mehr Flüge gibt es hingegen in die USA, ans Schwarze Meer und nach Griechenland.
«Der Ferienflieger-Markt 2020 ist größtenteils von Stagnation und Schrumpfung geprägt», erklärte DLR-Experte Peter Berster laut einer Mitteilung. Allerdings sei der Rückgang in ausgesprochen touristische Ziele mit minus 1 Prozent geringer als im Gesamtmarkt, auf dem das Flugangebot um 2,5 Prozent schrumpfe. Untersucht wurde der Flugplan an deutschen Flughäfen für den Monat Juli.
Mallorca bleibt die Nummer eins
Mit knapp 18.900 Verbindungen sind Ziele in Deutschland immer noch die größte Gruppe bei den angebotenen Flügen. Es folgen Spanien (9153) und das zum Vorjahr deutlich reduzierte Italien (6163). Die Zahl der Türkeiflüge ging um 4 Prozent zurück, dafür sollen im laufenden Jahr Griechenland und Zypern häufiger angeflogen werden. Der am häufigsten angeflogene Flughafen bleibt Palma de Mallorca, das von 23 deutschen Flughäfen erreicht werden kann.
Unter den Fluggesellschaften steigern Tuifly (+13,9 Prozent) und die ungarische Wizz Air (+15,8 Prozent) ihre geplanten Abflüge besonders deutlich. Auch der Platzhirsch Lufthansa legt um 2,5 Prozent zu. Seine Billigtochter Eurowings gehört hingegen wie die Konkurrenten Ryanair und Easyjet zu den Gesellschaften mit einem verringerten Angebot. Laut DLR bietet die Lufthansa-Gruppe 53 Prozent aller Flugangebote aus Deutschland an. Bei den innerdeutschen Verbindungen sind es sogar 88,5 Prozent.
Auswirkungen des Boeing-Flugverbots
Mögliche Gründe für den allgemeinen Angebotsrückgang sind der harte Preiskampf auf dem deutschen Markt sowie das verknappte Flugzeug-Angebot in Folge des immer noch andauernden Flugverbots für die Boeing 737 Max. Vor allem Ryanair kann wegen fehlender Flugzeuge nicht so wachsen wie ursprünglich geplant. Die knapperen Jets werden zudem auf lukrativen Strecken eingesetzt.
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(dpa)