Augsburgs Sieglos-Serie hält an: 2:2 bei Hertha BSC
Berlin – Hertha BSC hat die Sieglos-Serie des kriselnden FC Augsburg verlängert, dabei einen positiven Heim-Abschluss des Fußball-Jahres aber verpasst.
In einem nur in den ersten 45 Minuten munteren Duell in der Kühlkammer Olympiastadion trennten sich beide Clubs verdientermaßen mit 2:2 (2:2). Die Berliner bleiben damit vor dem Hinrunden-Ende bei Bayer Leverkusen am Samstag hinter den Europapokalplätzen der Fußball-Bundesliga. Augsburg wartet weiter seit Ende Oktober auf einen Erfolg.
«Plötzlich liegst du 1:2 hinten und denkst, du bist im falschen Film. Ich finde, dass wir nach dem Nackenschlag ordentlich weiter gespielt haben. Jeder Punkt auswärts ist Gold wert», sagte FCA-Kapitän Daniel Baier. «Das muss man akzeptieren, denn wir haben wieder zwei Tore hergeschenkt. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt», sagte Hertha-Trainer Pal Dardai bei Sky und bezeichnete den Ausgleich zum 2:2 als «unnötig». Nach Leverkusen werde man nach diesem Spiel «nicht mit einer großen Nase hingehen».
Vor der Hertha-Minuskulisse dieser Spielzeit von 27.939 Zuschauern sorgte der später verletzte Martin Hinteregger mit seinem Treffer nach acht Minuten für Hoffnung auf einen Auswärtserfolg. Mathew Leckie (28.) und Ondrej Duda (31.) drehten die Partie zunächst per Doppelschlag, Ja-Cheol Koo (39.) rettete den Schwaben zumindest noch einen Punkt. Damit sind die Augsburger unter Trainer Manuel Baum erstmals seit sieben Spielen nacheinander ohne Sieg.
Hertha begann dominant, wurde aber vom Gegentreffer nach der ersten Augsburger Offensivaktion kalt erwischt. Hinteregger war im Kopfball durchsetzungsstärker als Maximilian Mittelstädt und Leckie. Das 0:1 war schon der dritte Rückstand der Hertha in dieser Saison binnen der ersten zehn Minuten.
Hertha war nach dem Gegentor kurz geschockt, übernahm aber schnell wieder die Initiative. Leckie, der für Vedad Ibisevic in der Startformation stand, markierte nach einem Steilpass von Sturmpartner Davie Selke den Ausgleich. Zuvor hatte sich Selke in einem Kopfballduell gegen Hinteregger durchgesetzt. Der Österreicher blieb benommen liegen.
Keine 25 Sekunden war der Ball nach dem Ausgleich wieder im Spiel, da schlug Duda zu. Augsburg war wieder vom Hertha-Tempo überfordert und der zu Saisonbeginn so starke Slowake demonstrierte wenigstens in dieser Szene, dass er – wie von Trainer Pal Dardai attestiert – sein Formtief überwunden hat.
Hertha gegen Augsburg war eigentlich noch nie ein Duell mit vielen Toren. Im Vorjahr gab es zwar ein 2:2, zuvor aber in zehn Spielen nur zehn Tore. Auf vier Tore in dieser Partie erhöhte Koo, der eine der vielen Unzulänglichkeiten in der Hertha bestrafte. Der Südkoreaner war schon vorher ein Augsburger Aktivposten gewesen und hatte WM-Spieler Marvin Plattenhardt mehrfach vor Probleme gestellt.
Nach der Pause waren beide Teams um Stabilität bemüht. Besonders Augsburg stand nun tiefer, war offenbar mit einem Punkt zufrieden. Hertha suchte noch mehr spielerische Mittel, konnte aber kaum Torgefahr provozieren. Mittelstädt prüfte aus spitzem Winkel FCA-Torwart Andreas Luthe (73.). Auch Sturm-Routinier Ibisevic konnte nach seiner Einwechslung kaum Schwung bringen, sein Kopfball war für Luthe (84.) kein Problem.
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(dpa)