Aufstiegsrennen in der 2. Liga: Hamburg bangt, Kiel hofft

Düsseldorf – Der 1. FC Köln kann sich auf die Bundesliga-Rückkehr vorbereiten, der Hamburger SV hingegen ist auch als Tabellenzweiter noch längst nicht durch und spürt den Atem der Konkurrenz im Nacken.

«Wir haben nur noch Endspiele», sagte HSV-Trainer Hannes Wolf vor der Partie gegen Erzgebirge Aue am Samstag: «Du kannst dir gar nichts mehr erlauben. Den Druck bauen wir auf, den musst du aushalten können.»

Die Mannschaft der Stunde ist der Tabellenvierte SC Paderborn mit nur vier Punkten Rückstand auf Hamburg (52) und einen auf den Dritten Union Berlin (49). Beide Verfolger empfangen den HSV im Endspurt noch vor eigenem Publikum.

Das Topspiel des Spieltages steigt beim Tabellenfünften Holstein Kiel (46), wo die Paderborner antreten müssen. Schon das 4:4 im Hinspiel war großes Spektakel mit Vollgas-Fußball. «Das Hinspiel war geil und hat Spaß gemacht. Aber dieses mal wollen wir das bessere Ende für uns haben», sagte Abwehrchef Hauke Wahl.

Auch der Club von der Ostsee hat bei drei Punkten Rückstand auf Rang drei nach gute Möglichkeiten. «Wir zählen vom Spielstil her zu den Top-3-Teams der Liga», sagte Kiels Mittelfeldspieler Jonas Meffert im Fachmagazin «kicker»: «Wir müssen am Samstag Paderborn schlagen, dann ist alles drin.» Der Club hofft mit der erstmals nutzbaren neuen Osttribüne auf 15 000 Zuschauer.

Die Ostwestfalen sind die beste Rückrundenmannschaft und neben dem 1. FC Köln mit 66 Treffern die Tormaschine der Liga. Wie Aufstieg geht, weiß man in Paderborn. «Wir sind 2013/14 sehr unbekümmert mit der Situation umgegangen. Das tun wir jetzt auch», sagte Routinier Uwe Hünemeier in der «Neuen Westfälischen». Der 33-Jährige war schon 2014 am ersten Aufstieg des Clubs beteiligt. Der Respekt vor dem Verfolger aus Kiel ist durchaus groß. «Kiel gehört für mich zu den interessantesten Mannschaften der Liga. Sie spielen einen offensiven Fußball, der so nicht zu kopieren ist», sagte SCP-Trainer Steffen Baumgart.

Der derzeitige Tabellendritte Union Berlin könnte bei einem weiteren Patzer in Fürth den Relegationsrang verlieren. Zuletzt blieben die Unioner in vier Spielen sieglos. «Wir wollen um jeden Zentimeter und jeden Punkt kämpfen, um dieses Erfolgserlebnis wieder zu spüren», sagte Trainer Urs Fischer vor der Partie bei den Franken.

In Lauerstellung liegen sogar noch der 1. FC Heidenheim (46) und der FC St. Pauli (45), die am Sonntag im direkten Duell aufeinandertreffen. Der Sieger könnte noch einmal einen Angriff auf die Aufstiegsplätze unternehmen. Heidenheim tritt wie Kiel und Hamburg in den restlichen fünf Spielen noch dreimal vor eigenem Publikum an.

Fotocredits: Rolf Vennenbernd
(dpa)

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