Auffällig, bunt, verspielt – Die Sonnenbrillen-Trends 2016
Berlin (dpa/tmn) – Kitzeln die ersten warmen Sonnenstrahlen, sitzen sie wieder auf vielen Nasen: Sonnenbrillen schützen nicht nur, sie sind auch modisches Accessoire.
In diesem Jahr rücken sie besonders in den Fokus: «Die Sonnenbrillen werden größer, sehr überdimensional, mit auffälligen Formen und Farben», sagt Sibylle Mönnig, Trendexpertin beim Augenoptiker Fielmann. Waren die Sonnenbrillen 2015 hinsichtlich ihrer Form und Farbe noch nicht ganz so kräftig und eher rund gehalten, wird es jetzt eckiger und damit auch auffälliger.
Kunststoffbügel in allen Formen und Farben beherrschen das Bild. «Sie sind beispielsweise mit Strass-Steinen oder Aussparungen versehen», beschreibt die Augenoptikerin. Und da sich die Brillenmode auch immer an der Textilmode anlehnt, liegen nun etwa Modelle mit gestreiften oder gefleckten Kunststoffbügeln in den Regalen.
Neben kräftigen Plastikmodellen feiern in diesem Sommer auch die Metallfassungen ein Comeback. «Die sind vor allem in Gold wieder stark angesagt», sagt Kerstin Kruschinski vom
Kuratorium Gutes Sehen (KGS). «Wie aus den alten James-Bond-Filmen.» Mönnig ergänzt: «Häufig haben wir eine Kombination aus Metall und Kunststoff.» Bei den Gläsern wird es kunterbunt. «Da kann inzwischen aus einer riesigen Farbpalette ausgewählt werden.» Wer es ganz verspielt mag, greift zu verspiegelten Gläsern. «Da dominieren vor allem die Klassikerfarben blau, grün und orange.»
Auch die Nasenstege dürfen gern herausstechen. So kommen etwa die Doppelstege zurück. Einst trugen nur Männer Modelle mit Doppelsteg, jetzt gibt es auch entsprechende Brillengestelle für Frauen. Außerdem sind sogenannte Schlüssellochstege in Mode, erklärt Kruschinski.
Am besten stimmt man die Sonnenbrille auf den kompletten Typ ab, also Gesichtsform – insbesondere auch die Nasenform -, Frisur, Haarfarbe und Kleidungsstil. «Grundsätzlich sollte man die Sonnenbrille immer konträr zur Gesichtsform auswählen», rät Mönnig. Um etwa ein rundes Gesicht nicht noch runder wirken zu lassen, empfiehlt sie die sogenannte Cat-Eye-Brille. Erstmals in den 1960er-Jahren aufgetaucht, hebt diese Form den runden Charakter eines Gesichts etwas auf.
Menschen mit einer eher viereckigen Gesichtsform raten Experten dagegen zu runden Modellen. Wer meint, ein ovales Gesicht zu haben, kann sich glücklich schätzen: Er kann beinahe jedes Modell gut tragen, beispielsweise Sonnenbrillen mit dreieckigen Gläsern oder auch Brillen in Butterfly-Form, durch die das Gesicht optisch in die Breite gezogen wird. Eher Abstand nehmen von der auffälligen Butterfly-Form sollten Menschen mit breiten Wangen und schmalem Kinn.
Mönnig rät dazu, beim Anprobieren der Sonnenbrille auch verschiedene Haarstyles auszutesten und zu schauen, ob die Brille noch passt, wenn die normalerweise offenen Haare als Zopf getragen werden. Bei dunklen Haaren rät die Expertin zu markanteren, klobigeren Sonnenbrillen in dunklen Farben. Die Faustformel bei blonden und rötlichen Haaren laute, nicht zu dunkle Sonnenbrillen zu tragen, sondern eher zu goldenen und pastelligen Farben zu greifen.
Das Wichtigste aber bleibt: Die Brille muss gut vor grellem Licht und schädlichen UV-Strahlen schützen. Denn diese können zu Gewebeschäden an Bindehaut und Hornhaut führen und laut dem KGS auf lange Sicht sogar einen grauen Star hervorrufen. Ausreichend UV-geschützte Brillen sind oft mit dem Aufkleber «UV 400» gekennzeichnet. Das zusätzliche CE-Zeichen besagt, dass die Brillengläser den EU-Richtlinien entsprechen. «Es ist meist auf die Innenseite des Brillenbügels gedruckt», sagt Mönnig.
Die Tönung sagt nichts über den UV-Schutz aus, unterstreicht der
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA). Beim Filter kommt es darauf an, was man vorhat: Will man Bergsteigen gehen, sollte man einen sehr hohen Blendschutz der Kategorie 4 wählen. Mit dieser Brille darf allerdings nicht mehr Auto gefahren werden. Für Mitteleuropa und den alltäglichen Gebrauch ist Kategorie 2 völlig ausreichend. Damit die Brille auch gut schützt, rät Georg Eckert vom BVA zu einer dicht schließenden Sonnenbrille, «damit die Strahlen auch von der Seite keinen Schaden anrichten».
Zum Schluss hat der Augenarzt noch einen Etikette-Tipp: «So sinnvoll die Sonnenbrille draußen ist, so wenig sinnvoll ist sie in Räumen», sagt er. Denn im Gespräch stört es, nicht in die Augen des Gegenüber blicken zu können. «Ein Affront für den Gesprächspartner», meint Eckert.
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(dpa)