Ansichtskarten aus der Welt des Maschinendenkens
Berlin (dpa/tmn) – Millionen Menschen weltweit navigieren mit Google Maps und schauen sich mit Google auf der Welt um. Dabei sehen sie häufig hochauflösende Fotos und detailliertes Kartenmaterial.
Aber die Bilder sind nur die äußerste Schicht, eine Art Tapete einer gigantischen Datenbank voller Informationen aus unzähligen Quellen. Darunter liegen nahezu unendlich viele Daten, die von einem Algorithmus maschinell gedacht und interpretiert werden. Gelegentlich spuckt das Maschinenhirn hinter Google Earth geradezu absurde Ergebnisse aus. Brücken führen plötzlich im Zickzack durch Täler, statt hinüber, ganze Autobahnkreuze zerlaufen zu einer flüssigen Masse, stolze Riesenbrücken hängen durch wie eine Stromleitung.
Gesammelt werden diese Anomalien aus dem Google-Universum vom New Yorker Künstler Clement Valla auf der Webseite
Postcards-from-Google-Earth.com. Für ihn sind Datenbanken wie Google Earth die perfekte Illusion – eine Datenbank verkleidet als photografische Repräsentation riesiger Datenmengen. Was wir sehen, ist das Resultat einer maschinellen Bilderzeugung aus Daten, die Computer, Lagersysteme, automatische Kameras, Piloten, Ingenieure, Fotografen und Landvermesser zusammengetragen haben. Die Ergebnisse schwanken zwischen Faszination und Alptraum.
Fotocredits: postcards-from-google-earth.com
(dpa)