Altkanzler Schröder verteidigt Übernahmepläne von 96-Boss

Hannover – Altbundeskanzler Gerhard Schröder hat in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender von Hannover 96 die Übernahmepläne von Clubchef Martin Kind verteidigt.

«Wir können nicht mehr so tun, als würde der Profifußball unter den Bedingungen von 1954 stattfinden», sagte Schröder bei einer Talkrunde der «Neuen Presse» in Hannover. «Bei allem Respekt: Entweder wir ermöglichen das oder wir gehen den Weg von Eintracht Braunschweig.» Der große Rivale der 96er ist nach dem Zweitliga-Abstieg in der 3. Liga nur Tabellenletzter.

Kind möchte eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel erreichen, um die Mehrheit an der ausgegliederten Profi-Gesellschaft des Clubs übernehmen zu können. Das Schiedsgericht der Lizenzligen wird 2019 darüber entscheiden.

Eine vereinsinterne Opposition in Hannover will diese Übernahme unbedingt verhindern. Schröder appellierte am Mittwochabend an beide Seiten, aufeinander zuzugehen. «Wir müssen alle zusammen dafür sorgen, dass keine Zwischenräume entstehen», sagte der 74-Jährige. «Es geht hier nicht um die Machtansprüche eines Einzelnen, sondern um die Frage: Wollen wir Profifußball in Hannover ermöglichen?»

Fotocredits: Christian Charisius
(dpa)

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