Ägypten will Reisende von sich überzeugen

Berlin – Das Krisenland Ägypten wirbt um Reisende mit verbesserter Sicherheit im Land – speziell beim Thema Flugverkehr. Trotz verschärfter Sicherheitslage im Land scheint die Destination wieder beliebter bei Urlaubern zu werden, wie auch Reiseveranstalter bestätigen.

«Wir haben unsere Standards verbessert, was nicht heißt, dass wir vorher schlecht waren», erklärte der ägyptische Luftfahrtminister Sherif Fathy auf der
Reisemesse ITB (8. bis 12. März) in Berlin. Ägyptische Flughäfen waren zuletzt in die Kritik geraten, nachdem ein russischer Urlaubsflieger Ende 2015 mit mehr als 200 Menschen an Bord nach einer Bombenexplosion über dem Sinai abgestürzt war. Wenige Monate später stürzte eine Egyptair-Maschine auf dem Weg von Paris nach Kairo ins Mittelmeer. Die Absturzursache ist bis heute unklar, ein Terroranschlag gilt als wahrscheinlich. Nun hat man sich nach Angaben von Fathy auf ein besseres Training der Mitarbeiter und eine bessere Ausrüstung konzentriert. Zudem gebe es zusätzliche Sicherheitschecks.

Zwar warnt das Auswärtige Amt weiterhin landesweit vor einem erhöhten Risiko terroristischer Anschläge und der Gefahr von Entführungen. Bei den Reiseveranstaltern scheint sich die Destination nach eingebrochenen Buchungszahlen allerdings wieder zu erholen. Beim Reiseveranstalter FTI heißt es, Ägypten sei «Trendziel» und boome. Auch bei DER Touristik ist man euphorisch und spricht vom «Comeback des Jahres».

Gleichzeitig herrscht weiter Unklarheit über eine geplante Einreisegebühr für Ägypten. Eine Entscheidung sei bis Ende Juni ausgesetzt, teilte Tourismusminister Mohamed Yehia Rashed im Rahmen der Reisemesse ITB in Berlin mit. Zuletzt war von einer Erhöhung der Visumsgebühr von 25 auf 60 US-Dollar (von 24 auf 57 Euro) ab Anfang Juli die Rede, wie die staatliche ägyptische Zeitung «Al Ahram» Ende Februar berichtete.

Ob es nun zu einer Erhöhung kommen wird und ab wann diese in Kraft tritt, ist unklar. Rashed versicherte jedoch, dass keine Maßnahmen ergriffen werden, die negative Auswirkungen auf die Tourismusindustrie haben werden. Was das konkret bedeutet, wollte der Minister nicht sagen. Man diskutiere derzeit verschiedene Modelle. Sicher sei aber die Einführung des elektronischen Visums Ende Mai.

Fotocredits: Benno Schwinghammer
(dpa/tmn)

(dpa)
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