Die deutsche Post – Zur Hölle mit Snail Mail

High-Tech Werbekampagnen und 200 Meter grosse Werbebanner wollen uns täglich weissmachen, wir hätten es mit todesmutigen Helden in Gelb zu tun. Doch die Realität sieht düster aus. Bei der deutschen Post herrscht noch immer die gute alte Beamtenmentalität, was sich an unzähligen Beispielen festmachen lässt.

Zunächst mal der ewige Klassiker unter den Post-Aufregern: Die Paketzustellung. Anstatt der neuen DVD oder einer glücklich ersteigerten Platte von ebay gibt es im Briefkasten einen schönen blauen Zettel. „Leider konnten wir ihnen die Lieferung nicht aushändigen, Sie können sie abholen in Filiale xy hinter den sieben Bergen nächste Ausfahrt vor Timbuktu“. Und natürlich ein Kreuz bei: „HEUTE JEDOCH NICHT!“ Nicht selten ist das sehnlichst erwartete Paket dann am nächsten Tag trotzdem nicht da, also wieder eine nette Wanderung zur Postfiliale umsonst.

Postfilialen – Der Wurmfortsatz des deutschen Beamtentums

Sich über Postfilialen aufregen kommt dem Versuch gleich, einem blinden Baby den Lolly zu klauen. Nur so viel sei gesagt: Es ist bei weitem kein Zufall, das das Hauptquartier der deutschen Snail Mail noch immer in Bonn steht. Man kann sich ja sowieso glücklich schätzen, wenn die Sendungen auf dem Amt ankommen. Gewisse Zusteller scheinen Klingelschilder, Namen, Briefkästen, und sogar ganze Häuser (!!!) aus ihrem Sichtfeld auszublenden oder schlicht zu ignorieren. Natürlich kann mal passieren, wenn 2 Mietparteien mit gleichem Nachnamen in benachbarten Häusern wohnen, dass der tüchtige Bote im Eifer die Briefe vertauscht. Nach dem 4. Wiederholungsfall fängt man sich allerdings an, sich so seine Gedanken zu machen.

Die nächste Stufe des Wahnsinns tritt ein, wenn die eigene Hausnummer als inexistent deklariert wird, und die Sendung als unzustellbar an den Sender zurückgeht. Könnte ja sein, dass die Post völlig Recht hat, und ich in einem Luftschloss wohne, das nur in meiner Einbildung existiert. Dann zahle ich die 15 Dollar Porto gerne doppelt, die noch zusätzlich für die erneute Zustellung veranschlagt wurden. Für meine Bestellung aus AUSTRALIEN, auf die ich Dank der deutschen Post schlappe 5 Monate warten musste.

UPS, Hermes & Co – Die next Generation of Snail Fail

Seit der Privatisierung der Post in Deutschland ist die Manege frei für alle möglichen lustigen Clowns, denen wir unsere Liebesbriefe, Bombendrohungen, Fresspakete und Klaviere andrehen können. Sie stehen ihren Compagnions in gelb um nichts nach, egal ob sie nun blaue Jacken oder bescheuerte braune Strampelanzüge tragen. Mein Freund von Hermes zum Beispiel hat es sich zum Beispiel zur Angewohnheit gemacht, Sendungen nicht etwa bei mir an der Tür abzugeben, sondern sie in einer Plastiktüte irgendwo im Treppenhaus aufzuhängen. Wenn es wenigstens am Türknauf wäre, aber das ist ihm wohl zu einfach, und schränkt ihn in seinem enormen Drang zur kreativen Expression durch Dekorierung ein.

Fairerweise muss man UPS zugestehen, dass sie verdammt schnell unterwegs sind. Für ein Postunternehmen. Aber 19,90 Euro für ein PAKET?! Geradezu geschenkt, danke, ich bin dann mal beim Postamt.

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