Freundschaft – mehr als nur eine Müllkippe
Wer kennt das nicht, Freunde die, sowie sie ein seelisches Problem drückt, auf der Matte stehen und einem erst einmal stundenlang den seelischen Müll vor die Füße kippen. Eigentlich gehört das Zuhören zu einer guten Freundschaft dazu, wie sieht es aber nun aus, wenn es nur auf Einseitigkeit beruht?
Jeder hat mindestens einmal in seinem Leben Freundschaft geschlossen mit einer egoistischen Müllschleuder. Kaum haben sie ein Problem, und mag es noch so winzig sein, klingelt das Telefon und man wird zugetextet. An sich kein Problem, würde es nicht auf absoluter Einseitigkeit beruhen, denn hat man selber, aus welchen unerfindlichen Gründen auch immer, einmal das Bedürfnis dem Freund sein Leid zu klagen, hat dieser, dummerweise, genau dann einfach keine Zeit. Da ist dann schon mal ein, vorher nie erwähntes, jetzt aber total nahe stehendes Familienmitglied im Krankenhaus, die Wohnung gerade am ausbrennen oder trotz Arbeitslosigkeit steht urplötzlich der Chef vor der Tür auf Grund eines unangemeldeten Geschäftsessens.
Freundschaft – ein Band fürs Leben?
Ein indisches Sprichwort sagt, dass für die Freundschaft von zwei Menschen, die Geduld von einem nötig ist. Macht man es sich damit nicht zu einfach? Heißt das nicht zwangsläufig, dass einer immer ein Stück weit der Fußabtreter des anderen sein wird? Ich war immer der Meinung, beziehungsweise hegte ich immer die Hoffnung, dass eine Freundschaft gleichberechtigt sein sollte. Ein Geben und ein Nehmen und nicht einer gibt und der Andere nimmt nur. Blöderweise wird man im Laufe seines Lebens eines besseren belehrt und stellt fest, dass es weniger Menschen gibt, die genau wie ich, einer Freundschaft einen hohen Stellenwert zollen, dafür aber viel mehr Menschen, die Andere egoistisch wie ein Taschentuch gebrauchen. Ist es voll genug, wird es einfach in den Müll geworfen. Aber ich verliere trotzdem nicht den Glauben an die Menschheit und die Freundschaft, irgendwann werde ich jemanden finden, der genau so tickt wie ich und dann werden wir uns gegenseitig vollschniefen, wie zwei alte, benutzte Taschentücher.
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