Nach Jahren im Minus: Deutschland schafft zweites Haushaltsplus in Folge

Bereits zum zweiten Mal in Folge schließt der deutsche Staat ein Jahr mit einem Plus ab. Erste Schätzungen, die von einem kleinen Defizit von 0,1 Prozent für das Jahr 2013 ausgingen, wurden damit nicht bestätigt. Trotz vergleichsweise schwacher Konjunktur erzielt der deutsche Haushalt ein deutlich besseres Ergebnis als noch 2012.

Die Kommunen erwirtschaften das größte Haushaltsplus

Insgesamt verzeichnen Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherungen nach Abschluss des Haushaltsjahres 2013 ein Plus von 300 Millionen Euro. Darüber informierte das Statistische Bundesamt im Februar. Noch 2011 schloss das Haushaltsjahr mit einem Minus von 0,8 Prozent ab. Die größten Gewinner 2013 sind die Kommunen: Sie erwirtschafteten einen Überschuss von 3,5 Milliarden Euro, vor allem durch steigende Beschäftigungszahlen und höhere Löhne, die zu höheren Einnahmen aus Sozialversicherungen und Steuern führten. Bund und Länder dagegen fuhren ein Minus ein, der Bund wies zum Abschluss des Jahres ein Defizit von 6,8 Milliarden Euro auf, die Länder waren drei Milliarden Euro im Minus. Doch diese Defizite fielen nur halb so hoch aus wie im Vorjahr. Die größte Einnahmequelle waren trotz aller Veränderungen die Sozialversicherungen. Sie erwirtschafteten 6,6 Milliarden Euro.

Die deutsche Wirtschaft legt nur schwach zu

Die Konjunktur schwächelte im vergangenen Jahr noch. Die deutsche Wirtschaft legte nur um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, mit dem Außenhandel als größten Wachstumsfaktor. Zudem wurde vermehrt in Ausrüstungen und Immobilien investiert. Die privaten Konsumenten zeigten sich allerdings zurückhaltend und gaben weniger Geld aus als im Vorjahr, die staatlichen Konsumausgaben stagnierten. Wirtschaftsexperten blicken jedoch positiv ins neue Jahr: Die Bundesregierung rechnet mit einem deutlichen Aufschwung und einem Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent, was zu einem deutlichen Haushaltsplus führen soll. Die bisherigen Staatseinnahmen scheinen den positiven Prognosen recht zu geben: Schon im Januar verzeichneten Bund und Länder um 3,3 Prozent höhere Steuereinnahmen als im Vorjahr, dies schreibt mit rund 41,5 Milliarden Euro zu Buche.

Anstieg der Konjunktur für 2014 erwartet

Höhere Löhne, mehr Beschäftigung, höhere Einnahmen der Sozialversicherungen: Diese Entwicklungen haben dem Staat einen ausgeglichenen Haushalt eingebracht. Die Defizite in den Haushalten von Bund und Ländern wurden von einem deutlichen Plus der Kommunen aufgefangen. Für 2014 rechnen die Bundesregierung und Wirtschaftsexperten mit einem Anstieg der Konjunktur und des Bruttoinlandsprodukts.

 

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