Dries Van Noten Spring/Summer 2012
Dries Van Noten zeigte im Rahmen der Pariser Fashionweek eine Kollektion für 2012, die fotorealistische Prints und Haute Couture vereint und durchaus als eine seiner bisher herausragendsten gelten kann.
Der belgische Designer versteht es, Mode und Kunst zu vereinen, was er mit seinen Modellen für das kommende Jahr erneut unter Beweis stellt.
Landschaftliche und botanische Fotografien führen den Betrachter auf eine Reise durch blühende Natur, Unterwasserwelten und karge Gebirgsketten.
Volants, knielange Röcke aus durchbrochener Spitze, Boleros und rüschige Ärmelformen erinnern an Flamenco und lassen sich zugleich als eine Hommage an den großen spanischen Couturier Cristobal Balenciaga verstehen. Dennoch ist die Gesamtwirkung keinesfalls überladen oder erdrückend. Gekonnt stellen gerade, legere Passformen und schlichte Zweiteiler ein gelungenes Gegengewicht dar. Außerdem nehmen zum Teil fließende Stoffe der Kollektion die Strenge und verleihen ihr einen tragbaren und aktuellen Look. Auch das kontrastreiche Spiel der Farben stellt ein zentrales Element des Designs dar. Schwarz-weiß-Fotografien werden mit farbigen floralen Motiven gemixt und Tag-und Nachtaufnahmen spielen mit dem Gegensatz von hell und dunkel. Unifarbene Flächen und Kleidungstücke tauchen immer wieder zwischen den wilden Drucken auf und beruhigen den Blick und bereiten auf die nächste Etappe dieser modischen Expedition vor.
Fotografie und Mode – eine vielversprechende Kombination
Besonders hervorzuheben sind die Prints, die aus der Kooperation mit dem Fotografen James Reeve entspringen.
Dries Van Noten, der 2010 als Präsident der Jury des Fashion Festivals in Hyères fungierte, lernte in diesem Zusammenhang Reeves Arbeiten kennen und setzte dessen Reihe „Lightscapes“ gekonnt in Szene. Die Wirkung der Lichter auf nachtblauem Grund erinnert an funkelnde Diamanten, was Van Noten spielerisch aufgreift, indem er an verschiedenen Stellen tatsächlich Applikationen von Edelsteinen anbringt, sodass man einen zweiten Blick benötigt, um festzustellen, was real ist und was Illusion.
Weitere Details, die sich durch die gesamte Kollektion ziehen, sind Bänder und Schleifen, die einerseits als Gürtel in der Taille auftreten, aber andererseits auch das Schuhwerk maßgeblich bestimmen. So runden überwiegend schwarze Schnürsandalen den Gesamtlook ab, der ansonsten ohne auffällige Accessoires auskommt.