Schweizer Zukunftsprojekt: Warenverkehr unter Tage
Rohrpost-Systeme sind in vielen Unternehmen längst eingemottet worden. In der Schweiz will man die Idee dahinter wiederaufleben leben lassen. Die Machbarkeit einer Rohrpost für Güter wurde nun vorgestellt, berichtet die Neue Zürcher Zeitung (NZZ). Das Projekt „Cargo sous terrain“ soll den überirdischen Verkehr entlasten und den Ausstoß von Kohlenwasserstoff (CO²) reduzieren.
Tunnel könnte bis 2028 gebaut werden
Das privatfinanzierte Projekt stammt aus dem Jahr 2013. Dahinter steckt der Schweizer Detailhandel, wie die Firmen Coop, Manor und Migros. Mittlerweile haben sich die Staatsunternehmen Swisscom, Post und SBB sowie die Stadt Zürich dem Projekt angeschlossen. Laut der Machbarkeitsstudie sind erste Investitionen von 3,5 Milliarden Franken nötig. Bis 2028 soll ein rund 67 Kilometer langer Tunnel mit sechs Meter Durchmesser entstehen, der drei Logistikstandorte miteinander verbindet. Mittelfristig soll das Netz von Genf bis St. Gallen und von Basel bis nach Luzern und Thun reichen.
Transport mit 30 km/h
Die Rohrpost für Güter soll drei Spuren ermöglichen. Elektrische Fahrzeuge in Transportpaletten-Größe sollen über eine Induktionsschiene bewegt werden – mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde. Für kleine, schnell zu transportierende Güter soll es eine Hängebahn an der Tunneldecke geben. Per Lift sollen die Güter unter die Erde zur Transportschiene gebracht werden.
Die räumlich begrenzte Schweiz könnte so den Verkehr auf der Straße und auf der Schiene entlasten. Außerdem versprechen sich die Verantwortlichen einen deutlich geringeren Co²-Ausstoß gegenüber konventionellen Transportmitteln.
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