Krebs wegen Zucker? Studie schlägt Alarm
Es ist bislang die erste Studie dieser Art, doch ihre Ergebnisse sind besorgniserregend: Wissenschaftler aus den USA haben die Auswirkungen von Zuckerkonsum an Mäusen untersucht und sind zu der Erkenntnis gelangt, dass Zucker die Entstehung von Brustkrebs und Lungenmetastasen begünstige. Gilt Zucker jetzt als Risikofaktor für die Entstehung von Krebs?
Bei größeren Zuckerkonsum steigt Krebsrate an
Die Mäuse wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Bei der kontrollierten Gruppe betrug die Brustkrebsrate nach sechs Monaten 30 Prozent, bei der Gruppe, die zusätzlich Zucker bekommen hatte, stieg die Krebsrate auf bis zu 60 Prozent an.
Die Ursache für die erhöhte Krebsrate durch Zuckerkonsum sehen die Forscher möglicherweise darin, dass Zucker Signalwege im Körper beeinflussen kann und sich somit auch auf Entzündungsprozesse auswirkt.
Fruchtzucker gilt als besonders gefährlich
Vor allem Fructose, der sogenannte Fruchtzucker, solle laut der Forscher Krebs fördern und für die Metastasierung von Krebs in der Lunge verantwortlich sein. Anders als lokalisierter Krebs ist diese Form viel schwieriger zu behandeln.
Fructose ist Bestandteil von Haushaltszucker und flüssigem Süßstoff und wird deshalb häufig in großen Mengen verzehrt. Der Durchschnittsverbrauch von Zucker liegt in den USA beispielsweise bei 45 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Ein gemäßigter Zuckerkonsum sei den Wissenschaftlern zufolge also entscheidend beim Kampf gegen Krebs.
Weitere Untersuchungen nötig
Weitere Studien sollten diese These jedoch belegen. Erst dann kann Zucker als ernsthafter Risikofaktor für die Entstehung und Verbreitung vom Krebs im Körper angesehen werden. Das hätte unter Umständen Einfluss auf die Prognose der Weltgesundheitsorganisation WHO: Sie schätzt, dass in den nächsten 20 Jahren die Krebsdiagnosen von derzeit 14 Millionen Fälle pro Jahr auf 22 Millionen Diagnosen jährlich ansteigen könnte.
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