Bayer in Europa League und mit Frust ins Pokal-Finale

Leverkusen – Trotz der eigenen Pflichterfüllung hat Bayer Leverkusen den erneuten Last-Minute-Einzug in die Champions League verpasst und reist nun mit einer gehörigen Portion Frust zum Pokal-Endspiel gegen den FC Bayern München.

Zwar gewann die Werkself zum Saison-Abschluss der Fußball-Bundesliga mit 1:0 (1:0) gegen den bereits geretteten FSV Mainz 05, wegen des gleichzeitigen 2:1-Siegs von Borussia Mönchengladbach gegen Hertha BSC reichte dies aber nicht. Im Vorjahr hatte Leverkusen Gladbach noch am letzten Spieltag den begehrten vierten Rang entrissen. Mainz beendet die Spielzeit auf Rang 13 und geht in seine zwölfte Bundesliga-Saison in Folge.

Kurios: Nach dem Sieg durch das frühe Tor von Kevin Volland (2.) haben die Leverkusener in dieser Saison fünf Punkte mehr geholt als in der erfolgreich abgeschlossenen letzten Spielzeit. Eine Chance auf ein Champions-League-Ticket besteht noch: Ein Titel-Gewinn beim Europa-League-Finalturnier im August mit dem Endspiel im benachbarten Köln würde die Qualifikation für die Königsklasse bedeuten.

Dabei erwischten die Rheinländer, bei denen Kai Havertz nach anstrengenden Wochen über eine Stunde für das Pokal-Finale am nächsten Samstag in Berlin geschont wurde, den erhofften Blitzstart und setzten Gladbach im Fernduell damit sofort unter Druck. Nach einer schönen Balleroberung des stark aufspielenden Youngsters Florian Wirtz (17) und einer Ablage von Nadiem Amiri traf Volland schon nach 68 Sekunden. Die Gladbacher Führung rund sechs Minuten später wurde in Leverkusen nicht offiziell übermittelt.

Die Mainzer, die wie von Trainer Achim Beierlorzer angekündigt mit der bestmöglichen Elf aufliefen, zeigten aber trotz des anfängerhaften Verhaltens von Aaron und Jeremiah St. Juste beim Gegentor schnell, dass sie das Spiel nicht abschenkten. In der 18. Minute kam der 19 Jahre alte Jonathan Burkardt, der schon durch ein Tor beim 2:0 in Dortmund auf sich aufmerksam gemacht hatte, zu einem schönen Abschluss, scheiterte aber an Lukas Hradecky.

Die Gastgeber fanden nach einem kleinen Durchhänger schnell wieder ihren Rhythmus. In der zweiten Halbzeit hätten sie fast schon wieder nach etwas mehr als einer Minute getroffen, doch Mitchell Weiser köpfte den Ball aus zwei Metern an den Pfosten. Weiser war zur Pause für Kapitän Lars Bender gekommen, der exakt vier Monate nach seinem letzten Einsatz sein Comeback gegeben hatte.

Überhaupt war Leverkusen klar überlegen, der letzte Punch fehlte aber. Insgesamt wurden gleich drei Tore wegen Abseits oder Foulspiels nicht anerkannt: Zwei von Leverkusen (Amiri/34. und Julian Baumgartlinger/67.) und eines von Mainz (Jean-Philippe Mateta/49.).

© dpa-infocom, dpa:200627-99-587374/3

Fotocredits: Martin Meissner
(dpa)

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