Viele Chancen, wieder kein Sieg: Paderborn verliert erneut
Paderborn – Der SC Paderborn hat in der Fußball-Bundesliga zum zweiten Mal einen fulminanten Auftritt hingelegt – und zum zweiten Mal verloren.
Eine Woche nach dem spektakulären 2:3 in Leverkusen unterlag der Aufsteiger bei seiner Heimpremiere auch dem SC Freiburg mit 1:3 (1:2) und vergab dabei zahlreiche dicke Chancen.
Streli Mamba brachte die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart zwar schon in der dritten Minute nach einem Sprint über das halbe Spielfeld in Führung. Doch während Paderborn danach eine Gelegenheit nach der anderen liegenließ, antwortete Freiburg vor 14.322 Zuschauern mit geradezu chirurgischer Kühle. Zunächst traf U21-Nationalspieler Luca Waldschmidt per Handelfmeter zum 1:1 (21.). Dann drehten Nils Petersen (40.) und der eingewechselte Chang-Hoon Kwon (90.+1) das Spiel endgültig. Mit zwei Siegen war der Sport-Club noch nie in eine Bundesliga-Saison gestartet.
Was die Freiburger in der Benteler-Arena erwartet, wusste ihr Trainer schon vorher genau: «Vollgas! Drauf! Aggressivität! Und den Gegner nerven, nerven, nerven», hatte Christian Streich über die Paderborner Spielweise gesagt.
Doch das Wissen darum half den Gästen dann zunächst auch nichts. Denn es war eine Mischung aus dem Paderborner Dauerdruck und auch erheblichen Freiburger Nachlässigkeiten, die den Aufsteiger in der ersten Halbzeit zu seinen vielen Möglichkeiten kommen ließ. Schon in der neunten Minute lief der von Energie Cottbus geholte Mamba erneut allein auf Torwart Alexander Schwolow zu. In der 17. Minute waren nacheinander Sven Michel und Christopher Antwi-Adjej frei durch.
Der überraschende Ausgleich brachte die Freiburger zwar etwas besser ins Spiel. Doch die besseren Möglichkeiten hatte weiter Paderborn. Nur wenige Sekunden vor dem 1:2 durch Petersen traf Innenverteidiger Uwe Hünemeier auf der Gegenseite mit einem Kopfball nur den Pfosten (39.). Wie sehr das die Gastgeber frustrierte, zeigte sich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte: Da sah Steffen Baumgart wegen Meckerns als erster Bundesliga-Trainer dieser Saison die Gelbe Karte.
Nach der Pause büßte das Spiel an Tempo und Qualität ein. Freiburg stellte sich nun besser auf das Paderborner Hochgeschwindigkeitsspiel ein, auf der anderen Seite verlor der Aufsteiger seinen Schwung. Was in der ersten Halbzeit noch an Konterangriffen in hohem Tempo durchgespielt wurde, wurde nun immer hektischer verhaspelt. Erste Ausnahme: In der 70. Minute verpasste Jamilu Collins nach dynamischer Vorarbeit von Antwi-Adjej den Ausgleich nur knapp.
Freiburg wiederum war aus dem laufenden Spiel heraus kaum gefährlich. Die beste Chance war ein Freistoß von Jonathan Schmid in der 64. Minute. Die Leistung der Gäste bestand in der zweiten Halbzeit vor allem darin, den SCP vom Tor ferngehalten und dann kurz vor Schluss noch einmal zugeschlagen zu haben. Der versöhnliche Abschluss: Die Paderborner Fans feierten ihre Mannschaft am Ende trotz der Niederlage.
Fotocredits: Friso Gentsch
(dpa)