Hahn kartet gegen HSV nach: «Mannschaft war geteilt»
Augsburg – Nach seiner Rückkehr zum FC Augsburg hat André Hahn den mangelnden Zusammenhalt beim Hamburger SV kritisiert, mit dem er vergangene Saison in die Zweite Bundesliga abgestiegen war.
«Ich würde definitiv nicht wieder nach Hamburg gehen, da könnten sie Champions League spielen und mir bieten, was sie wollen», sagte der 27-jährige Offensivspieler dem Fachmagazin «Kicker». «Die Mannschaft war geteilt und nicht eins.»
Beim FC Augsburg, für den er bereits von Januar 2013 bis Sommer 2014 spielte, schätzt Hahn hingegen den besonderen Teamgeist innerhalb der Mannschaft: «Hier gibt es keinen Star, alle wollen in dieselbe Richtung. Es ist ein Zusammenhalt wie unter Freunden. Wenn ich den Ball verliere, tut ein anderer alles dafür, ihn zurückzuerobern – und umgekehrt. Ein Team braucht so ein Gewissen. Das unterscheidet den FCA von anderen Vereinen.»
Aus seinem Wechsel zum HSV habe er viel gelernt, sagte Hahn. «Da ist ein dicker Strich drunter. Es gibt Sachen, die passen einfach nicht zusammen. Das habe ich eingesehen.» Für die Rückkehr in die Fuggerstadt sei er auch zu finanziellen Abstrichen bereit gewesen: «Geld ist nicht alles. Familie, Gesundheit und Spaß sind viel wichtiger. Ich hätte in Hamburg noch drei Jahre gut verdienen können, aber ich sitze keinen Vertrag aus, sondern bin lieber glücklich. Und um ehrlich zu sein, verdient man in Augsburg auch nicht schlecht.»
Mit seinen Antritten auf dem rechten Flügel sowie je zwölf Toren und Vorlagen in 48 Ligaspielen hatte Hahn beim ersten Engagement in Augsburg für Furore gesorgt und sich auf die Einkaufsliste von Mönchengladbach gespielt. Fünf Millionen Euro war er der Borussia damals wert. Bundestrainer Joachim Löw holte ihn in den vorläufigen WM-Kader für 2014. Nach Brasilien schaffte er es dann zwar nicht, mit den Gladbachern aber durfte er Champions League spielen. Erst als er 2017 zum HSV wechselte, ging es sportlich bergab. Am Ende stand der erstmalige Abstieg mit den Hanseaten in die 2. Liga.
Fotocredits: Karl-Josef Hildenbrand
(dpa)