Was ist eine Rettungskarte?
Stuttgart – Neue Technologien, hochwertige Werkstoffe und modernste Fahrzeugtechnik haben die Verkehrssicherheit in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Doch ihr Einsatz erschwert manchmal auch die schnelle Rettung der Verletzten nach einem schweren Verkehrsunfall.
Zudem stellt sie die Feuerwehr vor zum Teil enorme Herausforderungen, erklärt die Prüforganisation Dekra. Wo befinden sich die Batterie und der Kraftstofftank? Wo kann man an der Karosserie den Spreizer und die Schere ansetzen? Welche Vorsichtsmaßnahmen sind notwendig, um Airbags nicht nachträglich auszulösen? Das sind Fragen, die Rettungskräfte an der Unfallstelle nicht immer sofort und eindeutig beantworten können.
«Aber auch wegen alternativer Antriebskonzepte und Kraftstoffe müssen die Feuerwehren ihre Einsatztaktik anpassen», sagt Dekra-Unfallforscher Markus Egelhaaf. Um trotzdem eine schnelle Rettung sicherzustellen, haben die Fahrzeughersteller gemeinsam mit Feuerwehren und Notfallmedizinern das Schema für fahrzeugspezifische Informationskarten entwickelt.
Praktisch alle Autohersteller bieten mittlerweile die standardisierten Rettungsdatenblätter an. «Auf diesen Karten sind sämtliche relevanten technischen Fahrzeugbestandteile sowie geeignete Ansatzstellen für Rettungsgeräte verzeichnet», erklärt Egelhaaf. Über das Fahrzeugkennzeichen können Feuerwehrleitstellen das richtige Rettungsdatenblatt abrufen und den Einsatzkräften vor Ort übermitteln.
Da noch nicht alle Leitstellen mit dieser Technik ausgestattet sind, empfiehlt der Dekra-Experte, die Rettungskarte farbig ausgedruckt an der Sonnenblende des Fahrers mitzuführen und außerdem mit Hilfe eines Aufklebers in der Ecke der Windschutzscheibe links oben oder links unten darauf hinzuweisen, dass die benötigten Informationen an Bord sind.
Rettungskarten und Aufkleber kann man auf den Websites von Fahrzeugherstellern kostenlos herunterladen. Einige Sachverständigenorganisationen und Automobilclubs stellen auf ihren Seiten die direkten Links zu den meisten Herstellern zur Verfügung und bieten kostenlose Hinweisaufkleber an.
Fotocredits: Markus Klümper
(dpa/tmn)