DOSB-Chef zu Russland: «Beobachtungsstatus fortsetzen»
Pyeongchang – Der Deutsche Olympische Sportbund hat sich auch nach den zwei aktuellen Dopingfällen dagegen ausgesprochen, Russland bei der Schlussfeier der Winterspiele in Pyeongchang mit eigener Fahne einziehen zu lassen.
«Wir konnten bis zum heutigen Tage keine demütige, reumütige oder gar entschuldigende Positionierung des russischen Teams wahrnehmen», sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann im Deutschen Haus. «Da fehlt der Glaube daran, dass es in den Köpfen der Betroffenen angekommen und verarbeitet wurde.»
Dass nun zwei zusätzliche Dopingfälle explizit von zwei Mitgliedern des Teams «Olympische Athleten aus Russland» bei den Pyeongchang-Spielen entdeckt wurden, führe dazu, «dass wir uns eine all zu schnelle Form des Reset-Modus nicht wünschen», betonte Hörmann und fügte an: «Ich denke, dass ein Team, das so agiert und in der Vergangenheit so gravierend gegen die Regeln verstoßen hat, gerade auch selbst davon profitieren würde, wenn der Beobachtungsstatus bis Tokio 2020 fortgesetzt wird.»
Das Internationale Olympische Komitee hatte Anfang Dezember das Nationale Olympische Komitee Russlands wegen des Dopingskandals 2014 in Sotschi suspendiert, aber zugleich ausgewählten russischen Athleten die Teilnahme in Südkorea erlaubt. Zudem hatte sich das IOC die Möglichkeit offengehalten, die Olympia-Sperre vor der Schlusszeremonie am Sonntag aufzuheben. Das IOC-Exekutivkomitee beriet am Samstag darüber, veröffentlichte aber zunächst keine Entscheidung.
Fotocredits: Tobias Hase
(dpa)