Merk und Heynemann kritisieren Ansetzung von Gräfe scharf

Hamburg – Die ehemaligen Top-Referees Markus Merk und Bernd Heynemann haben den Deutschen Fußball-Bund scharf für die Entscheidung kristisiert, ausgerechnet Manuel Gräfe als Spielleiter des Bundesliga-Abstiegsduells zwischen dem Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg am Samstag zu nominieren.

«Hätte man mich gefragt, welcher Schiedsrichter für dieses Spiel nicht in Frage kommt, wäre ich auf genau einen Namen gekommen», sagte der ehemalige FIFA-Referee Merk der «Hamburger Morgenpost». Und meinte Gräfe.

Denn der Berliner hatte vor zwei Jahren im zweiten Relegationsspiel des HSV beim Karlsruher SC in der Nachspielzeit einen umstrittenen Freistoß für die Hamburger gegeben, den Marcelo Diaz zum 1:1 nutzte. Nach dem Hinspiel-1:1 ging es dadurch doch noch in die Verlängerung, in der Nicolai Müller den HSV mit dem 2:1 zum Klassenerhalt schoss.

Gräfes Freistoß-Entscheidung wurde seitdem kontrovers diskutiert. Bei jeder Ansetzung von FIFA-Referee Gräfe für ein HSV-Spiel kocht dieses Thema wieder hoch.

Heynemann findet sie «unglücklich», da Gräfe angesichts der Bedeutung des Spiels für den HSV und Wolfsburg, die beide gegen die Relegation ankämpfen, enorm unter Druck geraten kann. «Man kann nur hoffen, dass nichts passiert. Wenn in einer entscheidenden Szene etwas passieren sollte, hat der DFB ein Problem», sagte Heynemann Sport1.

Auch Merk versteht Gräfes Nominierung überhaupt nicht. «Das Wichtigste ist immer, dass der Schiedsrichter nicht im Fokus steht – sondern das Spiel! Das ist hier, bei aller unbestrittenen Kompetenz von Manuel Gräfe, nicht möglich», monierte der 55-Jährige.

Fotocredits: Peter Kneffel
(dpa)

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