Gomez-Show bei Wolfsburger 3:3 in Leverkusen
Leverkusen – Mit einem Hattrick innerhalb von acht Minuten hat der überragende Nationalstürmer Mario Gomez den VfL Wolfsburg vor einem Rückschlag im Abstiegskampf bewahrt und die Sorgen bei Bayer Leverkusen erheblich verstärkt.
Der Nationalstürmer drehte nach einem 0:2-Rückstand bei Bayer Leverkusen im Alleingang das Spiel, ehe die Rheinländer durch einen Treffer von Kai Havertz immerhin noch ein 3:3 (1:0) retteten. Damit blieb Bayer aber unter Trainer Tayfun Korkut an dessen 43. Geburtstag weiter ohne Sieg und ist inzwischen auch im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga angekommen. Nur drei Punkte beträgt für Leverkusen (32 Punkte) der Vorsprung auf einen Relegationsplatz, der VfL (30) liegt auf Rang 13.
Dafür verfügen die Niedersachsen aber über einen Stürmer in Ausnahmeform. Nachdem Bayer durch Tore von Karim Bellarabi (40. Minute) und Kevin Volland (65.) dicht vor dem ersten Sieg unter Korkut standen, drehte Gomez groß auf. Innerhalb von acht Minuten traf der Stürmer dreimal und setzte seine famose Serie unter Jonker fort. Auch im neunten Spiel (fünf bei den Bayern, vier bei Wolfsburg) unter dem niederländischen Coach war Gomez erfolgreich und erzielte dabei 15 Tore.
Der Punktgewinn für den VfL war aber verdient. Die Leverkusener Leistung war aber alles andere als Europacup-würdig. Über weite Strecken waren es die Gäste um Gomez, die die konstruktivere Spielanlage präsentierten und für deutlich mehr Torgefahr sorgten. Allein die mangelhafte Chancenverwertung des VfL hielt Bayer im ersten Durchgang im Spiel.
Vor allem der portugiesische Europameister Vierinha hatte die große Chance zur VfL-Führung, als sein Schuss aus halbrechter Position nur knapp am Tor vorbeistrich (22.). Aber auch Riechedly Bazoer mit einem Distanzschuss (12.) und Gomez aus der Drehung (18.) sorgten für Gefahr.
Und Bayer? Vieles war bei der Korkut-Mannschaft nur Stückwerk, im Spielaufbau lief nicht viel zusammen. Das Fehlen von Torjäger Javier «Chicharito» Hernandez (Oberschenkel) und Kevin Kampl (leicht erkrankt, machte es nicht einfacher. Der beim FC Bayern München im Gespräch stehende Jung-Nationalspieler Julian Brandt saß indes zunächst auf der Bank und wurde erst in der 79. Minute eingewechselt.
Bis zur 34. Minute mussten die ungeduldigen Leverkusener Fans auf den ersten Torschuss durch Bellarabi warten, wenngleich keine große Gefahr aufkam. Anders dagegen sechs Minuten später, als Bellarabi nach mustergültiger Flanke von Charles Aranguiz per Direktabnahme zur Führung traf. Was Jonker besonders geärgert haben dürfte, war die Tatsache, dass Bellarabi völlig frei stand.
Am Spielverlauf änderte sich auch im zweiten Durchgang nichts. Wolfsburg drückte, vergab aber auch gute Chance. So wie in der 54. Minute, als Gomez allein auf das Leverkusener Tor zulief. Doch Leno und Aranguiz mit einer artistischen Rettungstat verhinderten den Ausgleich. Kurz nach der Gomez-Chance vergab Luiz Gustavo per Kopf die Möglichkeit zum Ausgleich (56.).
Die Quittung für ihre fahrlässige Chancenverwertung erhielten die Gäste kurz darauf: Nach einem zweifelhaften Freistoß von Roberto Hilbert tauchte Volland am langen Pfosten auf und bugsierte den Ball über die Linie. Auf der Gegenseite verwehrte Schiedsrichter Deniz Aytekin den Gästen nach einem Rempler von Aleksandar Dragovic an Gomez einen Strafstoß, dann traf Gustavo die Latte.
Doch in der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Nach den drei Gomez-Toren sah es bereits nach einem VfL-Sieg aus, ehe Havertz noch für Leverkusen traf.
Fotocredits: Rolf Vennenbernd
(dpa)