Forsberg soll bei RB bleiben
Lagos – Emil Forsberg soll definitiv bleiben. RB Leipzig wird sich nach Angaben seines Sportdirektors Ralf Rangnick auch in der Rückrunde auf die Qualitäten des besten Vorbereiters der Fußball-Bundesliga verlassen können – mindestens.
«Ich kann allen Fans und allen Mitarbeitern von uns versprechen, dass er auf jeden Fall im nächsten Halbjahr bei uns spielen wird», betonte Rangnick am Freitag im RB-Trainingslager: «Und ich gehe auch fest davon aus, auch über diese Saison hinaus.»
Kurz zuvor hatte das Objekt mancher Vereinsbegierde sich in einem dpa-Interview zu seinem langfristigen Vertrag bei RB bekannt. «Ich habe einen Vertrag bis 2021 in Leipzig und konzentriere mich voll auf das, was wir hier machen», sagte Forsberg. Um alles andere kümmere sich sein Berater, fügte er hinzu. Sein Agent hatte unlängst und passend zur Transferzeit allerdings die Spekulationen angeheizt, Forsberg könne den Aufsteiger verlassen.
Offizielle Anfragen anderer Clubs gibt es nach RB-Angaben nicht. «Es braucht auch keiner anfragen», betonte Rangnick, als er sich vor die Medienvertreter auf dem Trainingsplatz in Lagos stellte. Mögliche hoch dotierte Angebote könnten an der Haltung der Leipziger nichts ändern. «Es gibt keine Schmerzgrenze, weil wir überhaupt nicht drüber nachdenken, ihn abzugeben.»
Rangnick verwies ebenfalls auf den im vergangenen Jahr erst vorzeitig bis 2021 verlängerten Vertrag mit Forsberg, der spätestens mit seinen starken Hinrunden-Auftritten auf sich aufmerksam gemacht hat.
Acht Tore bereitete er in der ersten Spielzeit der Leipziger im Oberhaus vor, fünf erzielte er selbst: Rang vier in der Scorerliste. Forsberg war an 13 von 31 Toren der jungen RB-Mannschaft unmittelbar beteiligt. Eine beeindruckende Quote, die auch anderen Vereinsverantwortlichen über die deutschen Grenzen hinaus nicht verborgen geblieben ist. Allen voran soll der FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp großes Interesse an dem schwedischen Nationalspieler haben.
RB-Trainer Ralph Hasenhüttl hatte einen Weggang Forsbergs im Winter auch schon vor der Abreise ins Trainingslager an die Algarve ausgeschlossen. «Unter keiner» Bedingung könne er sich das vorstellen, sagte er, «definitiv. Ich glaube nicht, dass dieser Spieler im Moment diesen Verein verlassen würde». Laut der Pressemitteilung der vorzeitigen Vertragsverlängerung bis 2021 vor einem Jahr beinhaltet der neue Kontrakt auch keine Ausstiegsklausel.
Dass Forsbergs Berater zu einem Zeitpunkt, in dem das Transferfenster offen ist, die medialen Spekulationen selbst noch ein bisschen anheizt, überrascht nicht unbedingt. Das gehört schlicht zu seinem Job. «Mich hat das Thema überhaupt nicht interessiert, weil mir klar war, dass es nur ein mediales Thema war», meinte Rangnick.
Forsberg war vor zwei Jahren für angeblich 3,7 Millionen Euro von Malmö FF zum damaligen Zweitligisten nach Sachsen gewechselt und wäre nun erheblich teurer bei einem Weggang. Sportlich wäre es ein herber Verlust, wirtschaftlich ein großer Gewinn. «Vielleicht in drei Jahren, aber ganz sicher nicht in diesem Winter», kommentierte Rangnick einen wirtschaftlich lukrativen möglichen Weggang.
Forsberg brachte damals schon Länderspielerfahrung und auch Einsätze in der Champions League mit nach Leipzig. «Das erste Ziel war es bei meinem Wechsel, in die erste Liga zu kommen, das haben wir geschafft. Das nächste Ziel ist es, sich mit Leipzig in der Bundesliga zu etablieren», betont er im Interview: «Das schönste Ziel ist es, einfach immer besser zu werden.»
Auf dem Platz ist Forsberg längst ein Führungsspieler bei den Leipzigern. Allein die Statistik belegt seine Wichtigkeit für die Mannschaft, die in den ersten drei Pflichtspielen des neuen Jahres aber ohne ihren Offensiv-Mann auskommen muss. Forsberg ist wegen seiner Roten Karte vom Bayern-Spiel gesperrt. Er selbst will im Training solange hart arbeiten «und wenn ich zurückkomme, will ich in einem super Zustand sein». Im Trikot von RB Leipzig.
Fotocredits: Jan Woitas,Jan Woitas
(dpa)