Spitz weit abgeschlagen in letztem Mountainbike-Rennen
Rio de Janeiro – Sie quälte sich, sie kämpfte – und sie erreichte das Ziel. Mountainbikerin Sabine Spitz ist in ihrem letzten Cross-Country-Rennen der Karriere klar an der vierten Olympia-Medaille vorbeigefahren.
Aber immerhin gelang es der 44-Jährigen, trotz einer Entzündung im linken Knie den 4,85 Kilometer langen Kurs über sechs Runden in Gänze zu absolvieren. Beim Olympiasieg der Schwedin Jenny Rissveds landete Spitz im Mountain Bike Centre mit einem Rückstand von 9:01 Minuten weit abgeschlagen auf Platz 19. Die zweite Deutsche Helen Grobert aus Freiburg kam 3:53 Minuten zurück auf den zwölften Rang. Silber holte sich die Polin Maja Wloszczowska, Bronze ging vor tausenden Zuschauern an die Kanadierin Catharine Pendrel.
Die Peking-Olympiasiegerin Spitz hatte trotz einer Entzündung am Knie und entgegen ärztlicher Ratschläge den Kurs über Felsen, Wurzeln und Gras in Angriff genommen. Kurz vor dem Startschuss war Spitz den Kurs mit bandagiertem linken Knie nochmals abgefahren, ehe für die Weltranglistenzweite mit Startnummer drei und grünen Schuhen der letzte große Wettkampf der Karriere begann.
Schon nach der ersten der sechs Runden war klar, dass es für Spitz nur noch darum gehen würde, ob sie das Ziel erreicht oder nicht. 1:40 Minute betrug zu diesem Zeitpunkt als 19. ihr Rückstand auf die Spitze – Welten im Mountainbike-Sport. Teamkollegin Grobert war schon da mehr als eine Minute schneller unterwegs.
Nach vier Runden hatte Spitz schon einen Rückstand von 6:01 Minuten, doch die Kämpfernatur fuhr unbeirrt weiter. Stoisch trat sie in die Pedale, aufgeben gilt nicht, hieß ihre Devise.
Spitz hatte bei Olympia 2008 in Peking Gold, Silber 2012 in London und Bronze 2004 in Athen geholt. Kurz vor den Rio-Spielen zog sie sich in Kanada eine Wunde am Knie, die sich entzündete. Die Schwarzwälderin soll nach Angaben ihres Ehemanns Ralf Schäuble spätestens kommende Woche operiert werden.
Die Athleten der deutschen Olympiamannschaft
Fotocredits: Michael Kappeler
(dpa)