Nach Nullnummer: Großer Umbruch im deutschen Badminton
Rio de Janeiro – Nach der Olympia-Nullnummer kommt der große Schnitt im deutschen Badminton.
Vier der sieben Rio-Starter werden in Kürze ihr Karriere definitiv beenden, Anfang 2017 wird Chef-Bundestrainer Holger Haase von Detlef Poste abgelöst. Der Neue soll auch andere Aufgaben erhalten. «Er wird nicht mehr in der Halle stehen, dafür haben wir die Disziplin-Bundestrainer», kündigte Dietrich Heppner, Vizepräsident Leistungssport des Deutschen Volleyball-Verbandes, in Rio de Janeiro an. Dort waren alle deutschen Starter in der Vorrunde gescheitert.
Auch im weiteren Trainerteam wird es mehrere personelle Wechsel geben. Zudem wird eine neu eingerichtete Stelle als Bundestrainer Lehrer- und Ausbildung besetzt. Darüber hinaus sollen auch die Traingsstützpunkte in Mülheim und Saarbrücken neu strukturiert werden. Bislang waren die Damen in Mülheim und die Herren in Saarbrücken stationiert. Künftig werden Herren- und Dameneinzel in Mülheim zusammengezogen und in Saarbrücken alle drei Doppel-Disziplinen trainiert.
Bis auf die 25-jährige Doppel-Spieler Carla Nelte waren alle deutschen Spieler in Rio mindestens 30 Jahre alt. Michael Fuchs, Birgit Michels, Johannes Schöttler und Karin Schnaase werden aufhören. «Wir haben unsere hoch gesteckten Ziele nicht erreicht, wir sind enttäuscht», sagte Bundestrainer Hasse.
In Rio de Janeiro war insbesondere das frühe Ausscheiden des neunmaligen deutschen Meisters Marc Zwiebler sehr enttäuschend. «Ich hab es vergeigt», sagte er. Auch Tage nach seiner überraschenden Auftaktpleite gegen den Iren Scott Evans hatte der 32-Jährige immer noch keine richtige Erklärung gefunden. Die Zwiebler-Niederlage sei «besonders bitter» gewesen, sagte Hasse. Deutschlands bekanntester Badminton-Spieler wollte in Rio um eine Medaille kämpfen.
«Insbesondere im Mixed und im Damen-Doppel haben unsere Spieler aber hervorragende Auftritte gehabt», sagte Haase. «Wir haben immer gesagt, wir müssen auf Chancen vorbereitet sein, leider haben sich keine ergeben.» Immerhin hatte der DBV es erstmals geschafft sich in alen fünf Disziplinen zu qualifizieren. Hasse: «Das war ein Riesenerfolg.»
Fotocredits: Esteban Biba
(dpa)